Nicht ohne CONSORT!
Wie schon erwähnt, ist die Qualität von publizierten wissenschaftlichen Arbeiten bzw. die Qualität der Präsentation oft so unzulänglich, dass der Leser nicht beurteilen kann, ob die Schlussfolgerung der Studie überhaupt gerechtfertigt ist (Kapitel 1).
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Nicht ohne CONSORT!
▸ Das CONSORT Statement ist eine Liste von Punkten, die bei der Planung und Präsentation von randomisiert kontrollierten Studien helfen ▸ Eine randomisiert kontrollierte Studie sollte immer anhand dieser Punkte geplant und präsentiert werden ▸ Solche Statements wurden auch für viele andere Studiendesigns erstellt ▸ Im EQUATOR Network kann man die aktuellen Versionen von Richtlinien zum Berichten klinischer Studien finden
Wie schon erwähnt, ist die Qualität von publizierten wissenschaftlichen Arbeiten bzw. die Qualität der Präsentation oft so unzulänglich, dass der Leser nicht beurteilen kann, ob die Schlussfolgerung der Studie überhaupt gerechtfertigt ist (Kapitel 1). Um zu gewährleisten, dass die notwendigsten Details von randomisiert kontrollierten Studien im Rahmen der Publikation einer wissenschaftlichen Arbeit auch wirklich angegeben werden, wurde CONSORT ins Leben gerufen. CONSORT ist ein Akronym für CONsolidated Standards Of Reporting randomised controlled Trials und wurde von Biostatistikern, klinischen Epidemiologen und Editoren von wissenschaftlichen Journalen entwickelt. CONSORT ist in seinem Kernstück eine Tabelle (Tabelle 25.1) und eine Grafik (Abbildung 25.1), die als Anleitung für die Planung und Präsentation einer randomisiert kontrollierten Studie verwendet werden sollen (Moher 2001a). Viele Journale verlangen, dass sich Autoren genau an diese Vorgaben halten. Tatsächlich hat sich die Qualität der Berichterstattung seit der Einführung dieser Vorgabe in diesen Journalen verbessert, nicht aber in Journalen, wie zum Beispiel dem New England Journal of Medicine, die CONSORT nicht zwingend vorschreiben (Moher 2001b). Der Text in der Tabelle 25.1 scheint selbsterklärend zu sein, ist es aber leider nicht immer bzw. nicht für jeden. Wenn es Fragen oder Zweifel hinsichtlich einiger Punkte gibt, sollten Sie diese mit klinischen Epidemiologen oder Biometrikern besprechen. Obendrein lohnt es, den Originaltext durchzuarbeiten – wenn nicht im Ganzen, dann zumindest problemorientiert (Moher 2010).
H. Herkner et al., Erfolgreich wissenschaftlich arbeiten in der Klinik © Springer-Verlag/Wien 2011
25 Nicht ohne CONSORT!
214
Tabelle 25.1 Section/Topic
Item Checklist item No
Title and abstract 1a 1b
Identification as a randomised trial in the title Structured summary of trial design, methods, results, and conclusions
2a 2b
Scientific background and explanation of rationale Specific objectives or hypotheses
3a
Description of trial design (such as parallel, factorial) including allocation ratio Important changes to methods after trial commencement (such as eligibility criteria), with reasons
Introduction Background and objectives Methods Trial design
3b Participants
4a 4b
Eligibility criteria for participants Settings and locations where the data were collected
Interventions
5
The interventions for each group with sufficient details to allow replication, including how and when they were actually administered
Outcomes
6a
Completely defined pre-specified primary and secondary outcome me
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