PCA: beobachtendes Abwarten nicht so beliebt

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PCA: beobachtendes Abwarten nicht so beliebt Für welche Patienten mit Prostatakrebs beobachtendes Abwarten infrage kommt, ist eigentlich klar definiert. Vermutlich zum Nachteil der Männer wird diese Strategie jedoch eher selten verfolgt.

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as in der Leitlinie empfohlene, als Watchful Waiting (WW) bezeichnete Beobachten und Abwarten bei Männern mit Prostatakarzinom (PCA) und eingeschränkter Lebenserwartung wird offenbar nicht oft praktiziert. Laut Versorgungszahlen für Deutschland, wie sie die HAROW-Studie erbracht hat, gehen 4,3 % der Patienten diesen Weg. US-amerikanische Urologen bestätigten nun die relativ geringe Verbreitung des WW anhand prospektiv gesammelter Daten von rund 2.400 Männern mit klinisch lokalisiertem PCA, deren restliche Lebenserwartung auf weniger als zehn Jahre geschätzt wurde. Der Anteil der

­ atienten unter WW betrug 8,1 %. 23,3 % P wählten aktive Überwachung (AS). Von den Männern mit einem wenig riskanten Gleason-Grad wurden 15,1 % mit WW betreut, 69,3 % gingen zur AS. Insgesamt schwankten die Anteile der einzelnen Verfahrensweisen von Praxis zu Praxis stark. Mit zunehmendem Alter wurde das WW häufiger, ebenso mit höherem klinischem Tumorstadium ab T2 und mit zunehmenden Begleitkrankheiten. Eine steigende Zahl von positiven Stanzen förderte hingegen den Entschluss, therapeutisch einzugreifen. Laut Studienautoren habe die gesamte untersuchte Patientengruppe aus WW-

Komplikationen der Ureteroskopie häufiger als angenommen? Die Spiegelung des Harnleiters, eventuell in Kombination mit Interventionen, könnte komplikationsträchtiger sein als bisher berichtet. Darauf deutet eine ­aktuelle Übersichtsarbeit aus Frankreich hin.

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ie Raten an intra- oder postopera­ tiven Ureteroskopiekomplikationen variieren in der Literatur stark, von 2,4 % über 4 % bis zu 20 % – Letzteres allerdings bei Patienten, die zuvor eine Urosepsis durchgemacht hatten. Doch selbst das greift womöglich noch zu tief: Französische Urologen haben sich die einzelnen Vorkommnisse angesehen, wobei besonders die schweren Komplikationen von Interesse waren. Intraoperativ ist der Ureterabriss einer der verheerendsten Zwischenfälle (Häufigkeit: 0,04–0,9 % der Eingriffe). Meist ist ein zu hoher Kraftaufwand beim Versuch, einen Stein zu bergen, ursächlich. Auch Wandverletzungen des Ureters zählen zu den potenziell schweren intraoperativen Komplikationen. Sie reichen von oberflächlichen Schleimhautläsionen über die Anlage ­einer Via falsa und Perforationen bis zur vollständigen Transsektion. Die Häufig-

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keit von Wandverletzungen wird mit bis zu 46 % beziffert, darunter Erosionen und Via falsa mit bis zu 9 % und Perforationen mit 7 %. Daneben kommt es zu Blutungen; nach Endoureterotomie oder Endopyelotomie können bis zu 10 % der Patienten Transfusionen benötigen. Und auch die Raten von Fehlfunktionen oder Brüchen der verwendeten Instrumente sind mit 0,1–5 % nicht zu unterschätzen. Häufigste Ursache postureteroskopischer Todesfälle ist eine Urosepsis.(Häufigkeit: 0,1–4,3 % der Eingriffe). Auch ­renale Pseudoaneurysmen sowie ar