Polytraumaversorgung in Deutschland

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REPORT


yer1 · G. Pache2 · T. O. Hammer1 · J. Zwingmann1 · N. P. Südkamp1 · P. C. Strohm1 1 Department Orthopädie und Traumatologie, Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2 Radiologische Klinik, Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Polytraumaversorgung in Deutschland Klinikabhängige Unterschiede   in der Ressourcenvorhaltung und bei diagnostischen Konzepten

Die Mehrschicht-Spiral-Computertomographie (MSCT) ist die Methode der Wahl zur umfassenden Diagnostik von Verletzungen beim hämodynamisch stabilen polytraumatisierten Patienten. Durch schnelle Akquisitions- und Rekonstruktionsalgorithmen und unter der Bedingung einer engen Zusammenarbeit aller am Traumamanagement beteiligten Fachdisziplinen hat die MSCT das Potenzial, als initiale und alleinige Bildgebungsmodalität beim hämodynamisch stabilen polytraumatisierten Patienten zum Einsatz zu kommen [1]. Es bestehen sogar Hinweise, dass sich durch die Integration eines Ganzkörper-CTs in die frühe Versorgungsphase eines Polytraumatisierten die Überlebenswahrscheinlichkeit signifikant erhöhen lässt [2]. Dies ist, zumindest teilweise, einer signifikanten Zeitersparnis geschuldet, die sich bei Anwendung einer GanzkörperMSCT im Vergleich zur konventionellen radiologischen Diagnostik mit anschließender selektiver CT ergibt, bis das genaue Verletzungsmuster bekannt und der Behandlungsplan aufgestellt ist [2]. Die initiale Behandlung des polytraumatisierten Patienten erfordert eine rasche und systematische Bestandsaufnahme des Verletzungsmusters in enger Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgen, Anästhesisten und Radiologen [3].

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Der Chirurg 4 · 2013

Eine Reduktion der Zeit bis zum Abschluss der gesamten Diagnostik eines Schwerverletzten ist jedoch nicht nur durch Einführung der GanzkörperMSCT [4], sondern unter anderem ebenfalls durch Implementierung eines strukturierten Polytraumaalgorithmus möglich – auch durch diese Prozessoptimierung lässt sich eine Verringerung der Mortalität und Verbesserung des Patientenout­ comes in der Versorgung Schwerstverletzter erreichen [5, 6]. In Deutschland können Unterschiede in der Qualität der Schwerverletztenversorgung, gemessen an Letalitätsraten teilnehmender Kliniken des TraumaRegister DGU der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), hauptsächlich folgenden Ursachen zugeschrieben werden: F geographischen und infrastrukturellen Unterschieden sowie F differierenden Behandlungskonzepten und internen Ausstattungen [7, 8]. Zur Sicherung des bestehenden Qualitätsniveaus einer kompetenten und flächendeckenden Rund-um-die-Uhr-Versorgung von Schwerverletzten sowie deren Weiterentwicklung hat die DGU in ihrem „Weißbuch“ Empfehlungen zur Struktur, Organisation und Ausstattung stationärer Einrichtungen zur Schwerverletztenversorgung in der Bundesrepublik Deutschland gegeben [8, 9].

Ziel der vorliegenden Studie war die Erhebung der tatsächlichen Behandlungssituation polytraumatisierter Patienten in unfallchirurgischen Kliniken/Abteilungen unterschiedlicher Versorgungsstufen in Deutschland sowie der dort vorgehalt