Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom stellt insbesondere angesichts der steigenden Lebenserwartung in den westlichen Industrienationen ein großes Gesundheitsproblem dar. Weltweit ist der Prostatakrebs die dritthäufigste Krebserkrankung männlicher Patienten (Jemal et al.
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57 Prostatakarzinom T. Steuber, A. Haese, H. Huland
57.1
Epidemiologie
– 1130
57.2
Ätiologie und Risikofaktoren
57.3
Pathologisch-anatomische Aspekte des Prostatakarzinoms
57.4
Molekularpathologie des Prostatakarzinoms
57.5
Progression, Metastasierung und Symptomatik des Prostatakarzinoms – 1135
57.6
Natürlicher Verlauf des Prostatakarzinoms
57.7
Früherkennung des Prostatakarzinoms
57.8
Diagnostik des Prostatakarzinoms: Die TRUS-basierte Prostatabiopsie – 1140
57.9
Stadien- und Prognosevorhersage des Prostatakarzinoms
57.10
Therapie des Prostatakarzinoms
57.11
Nachsorge des Prostatakarzinoms nach kurativer Therapie – 1153
– 1130 – 1132
– 1134
– 1137
– 1137
– 1141
– 1143
Literatur – 1155
W. Hiddemann, C. Bartram (Hrsg.), Die Onkologie, DOI 10.1007/978-3-540-79725-8_57, © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2010
1130
Kapitel 57 · Prostatakarzinom
57.1
Epidemiologie
57.1.1 Inzidenz, Prävalenz und Mortalität
57
Diskrepanz zwischen den westlichen Industrienationen und Asien identifiziert werden. Sozioökonomische Gegebenheiten einzelner Länder sind mit unterschiedlicher Bereitstellung und Wahrnehmung von Früherkennungsprogrammen assoziiert, und haben so erheblichen Einfluss auf die Rate jährlich entdeckter Neuerkrankungen (Jemal et al. 2005). Entsprechend weisen die Vereinigten Staaten sowie Kanada, beides Länder in denen der Einsatz des prostataspezifischen Antigens (PSA) als Früherkennungstest anerkannt und flächendeckend angewandt wird, die weltweit höchsten Neuentdeckungsraten auf (. Tab. 57.1; Jemal et al. 2004).
Das Prostatakarzinom stellt insbesondere angesichts der steigenden Lebenserwartung in den westlichen Industrienationen ein großes Gesundheitsproblem dar. Weltweit ist der Prostatakrebs die dritthäufigste Krebserkrankung männlicher Patienten (Jemal et al. 2004). Allein in der Bundesrepublik Deutschland werden nach Angaben des Robert-Koch Institutes 40.700 Neuerkrankungen/Jahr erwartet. Im Vergleich zu den übrigen Länder der Europäischen Union (EU) liegt die in Deutschland ermittelte Prostatakarzinominzidenz an 5. Stelle, die höchsten Raten finden sich in Schweden und Finnland. Autopsiestudien zufolge liegt die Prävalenz des Prostatakarzinoms jedoch weit über der Rate der jährlich registrierten Neuerkrankungen. Entsprechend kann bei 42% aller Männer in der 5. Lebensdekade und 64% der Männer in der 7. Lebensdekade ein »Autopsiekarzinom« entdeckt werden (Sakr et al. 1994). Diese große Diskrepanz zwischen Inzidenz und Prävalenz ist bei keinem anderen Malignom derart ausgeprägt. Trotz hoher Karzinomprävalenz liegt das Risiko ein klinisch relevantes, sog. »signifikantes« Prostatakarzinom zu entwickeln bei lediglich 9%, nur 3% versterben ursachenspezifisch an ihrem Tumor. Dieses geringe Mortalitätsrisiko gemessen an der hohen Prävalenz bedeutet dennoch in Relation zur Population eine hohe karzinomspezifische Sterblichkeit. Allein in Deutschland lag der prostatakarzinomassoziierte Tod mit 10,4% aller männlichen Krebssterbefälle per anno im Jahr 2002 (entspricht ca. 11.400 Männe
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