Psoriasis: konventionelle Systemtherapie statt Biologika?
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behandlung kämen in frühen Phasen nur noch für ausgewählte Hämangiome infrage. Im späteren Stadium spielten sie aber nach wie vor eine wichtige Rolle zur Behandlung auffälliger Residuen. Immer wieder gebe es Diskussionen um die Langzeitsicherheit von Propranolol, so Theiler. Hierzu seien in letzter Zeit sehr beruhigende Daten verschiedener Kohorten und aus unterschiedlichen Ländern erhoben worden, die kein negatives Signal hinsichtlich der neurokognitiven Entwicklung zeigen konnten. Auch der nicht kardioselektive Betablocker Timolol, der schon seit 2010 gegen das infantile Hämangiom im Einsatz ist, sei in dieser Indikation mittlerweile recht gut untersucht. In zwei neueren
Dr. Christine Starostzik
Das infantile Hämangiom ist der häufigste benigne Tumor im frühen Kindesalter.
Theiler M. Pädiatrische Dermatologie
Psoriasis: konventionelle Systemtherapie statt Biologika? ie konventionelle Systemtherapie ist nicht ganz so verlässlich wie Biologika, aber oft eine gute therapeutische Möglichkeit“, so Prof. Jörg Prinz, München, mit Blick auf die aktuellen Empfehlungen und die Wirtschaftlichkeit. Methotrexat (MTX) ist aus seine Sicht eine sichere Langzeittherapie der Psoriasis und der Psoriasisarthritis. Zwingend beachtet werden müsse allerdings die renale Elimination, um eine Myelosuppression zu verhindern. Denn eine verzögerte renale Ausscheidung führt zu einer intrazellulären MTX-Akkumulation und damit zu einer relativen Überdosierung. Neben Nierenfunktionsstörungen können auch Arzneimittelwechselwirkungen zu einer vermehrten intrazellulären MTX-Aufnahme führen. Zu den relevanten Arzneimitteln mit Gefahr einer relativen MTX-Überdoserung gehören unter anderem nicht steroidale Anti rheumatika. Klinische Alarmzeichen einer beginnenden Agranulozytose und Thrombopenie sind unter anderem die nekrotisierende Angina und Gingivitis sowie Schleimhaut- und Hauteinblutungen. Dann könne es zu einer lebensbedrohliche Sepsis übergehen, so Prinz. Acitretin ist laut Prinz vor allem zur Kombinationstherapie der chronischen Plaque-Psoriasis mit Phototherapie oder hautnah dermatologie 2020; 36 (5)
Biologika geeignet und gilt als Therapie der ersten Wahl für papulopustulöse Psoriasisformen (Cave: Teratogenität). Als Herausforderung beim Einsatz von Fumarsäurestern nannte Prinz die individuelle Dosisfindung. Es gebe keine erkennbare Beziehung zwischen Dosis, Wirkung und Nebenwirkungen. Die wirksame und verträgliche Dosis müssefür jeden Patienten individuell etabliert werden. „Dabei müssen es nicht sechs Tabletten am Tag sein“, so Prinz. Gastrointestinale Beschwerden wie Bauchschmerzen und Diarrhö, aber auch Flushing können eine Dosisreduktion erforderlich machen. Wichtig auch der Blick auf das Blutbild. Eine Eosinophilie ist in der Regel unbedenklich. Bei einem Anteil von über 20 % an den Leukozyten sollte aber die Dosis reduziert, gegebenenfalls die Therapie beendet werden. Auch das Risiko einer Lymphopenie, die meist innerhalb der ersten drei Monate nach Therapiebeginn, spätestens
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