Psychopharmaka im Notfall

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ieser Beitrag behandelt folgende Medikamente: 4 4 4 4 4 4 4

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Haloperidol Olanzapin Risperidon Melperon Promethazin Diazepam Lorazepam

Welche psychiatrischen Notfallsituationen sind relevant? Welche Psychopharmaka sind in diesen Situationen hilfreich? Was sind die Risiken bei einer Notfallgabe von Psychopharmaka?

Indikation Ein psychiatrischer Notfall kann definiert werden als eine medizinische Situation, in der das akute Auftreten oder die Exazerbation einer bestehenden psychiatrischen Störung zu einer unmittelbaren Gefährdung von Leben und Gesundheit des Betroffenen und/oder seiner Umgebung führt (S2k-Leitlinie „Notfallpsychiatrie”). Typische und in diesem Zusammenhang relevante notfallpsychiatrische Syndrome sind delirante oder psychotiDieser Beitrag ist Teil der umfassenden Serie „Pharmakotherapie in der Notfallversorgung“. Alle Beiträge werden auch von Vertretern des Rettungsfachpersonals begutachtet. Lesen Sie mehr zum Rahmen der Serie im Editorial https://doi.org/10.1007/s10049-01900634-1.

R. Göder · K. Jauch-Chara Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland

Psychopharmaka im Notfall Möglichkeiten zur Behandlung von psychischen Erregungszuständen unterschiedlicher Genese im Rettungsdienst und in der Notaufnahme sche Zustandsbilder sowie Erregungszustände und Angstsyndrome. Symptome eines Delirs sind vor allem fluktuierende Störungen von Orientierung, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung sowie kognitive Defizite. Psychotische Zustandsbilder zeigen sich als Wahn, d. h. als Denkstörungen mit Fehlbeurteilung der Realität, oder als Halluzinationen, die wiederum als Wahrnehmungserlebnisse ohne physikalische Reizquelle definiert sind. Erregungszustände sind durch ausgeprägte Antriebssteigerung, teilweise mit Gereiztheit, Aggressivität und Kontrollverlust, gekennzeichnet. Angst ist ein Affektzustand, der durch die Wahrnehmung von Gefahr oder Bedrohung ausgelöst wird. Angst kann natürlich Leitsymptom einer schwerwiegenden somatischen Erkrankung wie bei einem Myokardinfarkt oder einer Lungenarterienembolie sein. Daneben gibt es aber auch eine „pathologische“ Angst, die durch eine der Situationunangemessene und überdauernde Angstreaktion gekennzeichnet ist und für die der Patient keine Möglichkeit der Erklärung oder Bewältigung hat. Bei einem Stupor nehmen die Patienten die Umwelt wahr und verstehen auch, was zu ihnen gesagt wird, sind jedoch nicht in der Lage entsprechend zu reagieren. Es handelt sich somit um eine Expressions- bzw. Kommunikationsstörung. Das dominante motorische Symptom der Katatonie ist das Haltungsverharren. Stupor und Katatonie können kombiniert auftreten und werden in der Regel von starker Angst begleitet.

Therapieziel In der psychiatrischen Notfallsituation geht es zunächst vor allem um eine Reduzierung von Erregung, Anspannung, Unruhe und Angst.

Cave! Psychiatrische Notfallsituationen können stets mit Suizidalität einhergehen. Nach Suizidgedanken muss daher immer gefragt werden! Eine medikamentöse Behandlung ohne Zustimmung de