Unklare bilaterale perilimbale Schwellung

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REPORT


H. Heinen

· M. Notara · N. Loreck · R. S. Grajewski · C. Cursiefen

Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

© Der/die Autor(en) 2020

Unklare bilaterale perilimbale Schwellung

Video online Die Online-Version dieses Beitrags (https:// doi.org/10.1007/s00347-020-01046-0) enthält ein Video.

Eine 42-jährige Patientin stellte sich erstmalig in unserem Hause vor, da sie seit etwa 1 Jahr einen „Ring um die Pupille“ bemerkt habe. Sie beklagte weiterhin eine häufige Rötung der Augen und Trockenheitsgefühle. Die Patientin gab an, seit dem 12. Lebensjahr konstant weiche Kontaktlinsen (KL) zum Teil als Monatsoder Jahreslinsen zu tragen. In der Spaltlampenmikroskopie zeigte sich der in . Abb. 1 abgebildete Befund. Der Visus betrug rechts ccs sph –7,75 zyl –2,5 × 163 = 1,0 und links bei Schielamblyopie ccs sph –7,5 zyl –1,5 × 3 = 0,25, der intraokulare Druck (IOD) (Icare TA01i, Icare Finland Oy, Vantaa, Finnland) beidseits 12 mm Hg. Die Hornhaut zeigte sich in der Pachymetrie zentral 467/497 μm dick.

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Wir indizierten zunächst eine Therapie mit befeuchtenden Augentropfen (AT), Lidrandpflege und empfahlen der Patientin, keine KL mehr zu tragen. Verlaufskontrollen bei uns erfolgten alle 3 bis 6 Monate. Die Patientin versicherte, eine strenge KL-Karenz einzuhalten. Im Verlauf kam es insbesondere am rechten Auge trotzdem zu einem Fortschreiten des Befundes. Etwa 1 Jahr nach

Erstvorstellung sahen wir den in . Abb. 2 abgebildeten Befund. AnamnestischergabsichkeinHinweis auf eine stattgefundene Skleritis. Eine kardiovaskuläre Abklärung ergab keinen Hinweis auf eine Dyslipidämie oder Karotisstenose. Ein Uveitissuchprogramm zeigte sich unauffällig: Antineutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCAs), Rheumafaktor (RF), Angiotensin-Con-

Abb. 1 8 Bei Erstvorstellung zeigte sich beidseits ein perilimbales Ödem der Bindehaut mit Einblutungen. Die Hornhaut war zentral klar mit einem beidseits vorhandenen und rechts fast zirkulären Arcus lipoides. Im oberen Limbusbereich zeigte sich an beiden Augen eine Stromaverdünnung

Abb. 2 8 Ein Jahr nach Erstvorstellung fanden sich am rechten Auge im gesamten oberen Limbusbereich Neovaskularisationen von peripher. Die Bindehaut zeigte sich perilimbal und inferior betont chemotisch und ausgedünnt mit Gefäßrarifizierung, Ischämie und avaskulären Zonen

Abb. 3 9 a Stromaverdünnung mit Vaskularisationen und Lipidkeratopathie sowie interkalares Staphylom (ischämische Areale mit Pfeilen markiert). b OCT („optical coherence tomography“) des perilimbalen Bereiches (kleines Bild): supraskleral zystische Auflockerungen sowie Bindehautzysten. c Papillen-OCT: Papillenschwellung. d OCT der Makula: Aderhautfalten Der Ophthalmologe

Bild und Fall verting-Enzyme (ACE) waren negativ; antinukleäre Antikörper (ANAs) waren grenzwertig erhöht ohne spezifisches Antigen und somit ohne diagnostische Relevanz. Es ergab sich kein Hinweis auf eine systemische Infektion oder Systemerkrankung. Bei Photophobie, Epiphora und Schmerzen indizierten wir eine antientzündliche Therapie mit Ciclosporin A

AT (Augent