Verletzungen des Bizeps-Labrum-Komplexes
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N. Hawi1 · P. Habermeyer2 · R. Meller3 · S. Razaeian1 · C. von Falck4 · C. Krettek1 1
Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Hannover, Deutschland Schulterzentrum Prof. Habermeyer, München, Deutschland 3 Klinikum Dritter Orden, München, Deutschland 4 Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Hannover, Deutschland 2
Redaktion B. Ockert, München
Verletzungen des BizepsLabrum-Komplexes Grundlagen, Pathologien und Behandlungskonzepte Pathologische Veränderungen des Bizeps-Labrum-Komplexes können sowohl zu Schulterschmerz als auch zu einer Bewegungseinschränkung führen. Oft gehen Verletzungen des Bizeps-Labrum-Komplexes mit einer deutlichen Reduktion der Schulterfunktion einher. Eine Unterteilung des Bizeps-LabrumKomplexes in anatomische Zonen erleichtert das Verständnis einer vorliegenden Pathologie und dient auch als Grundlage für eine Therapieentscheidung. Eine korrekte Diagnosestellung erfordert eine ausführliche Anamnese (Trauma, degenerativ), eine umfassende und fokussierte Untersuchung sowie eine weiterführende Bildgebung.
der LBS beschrieben, zeigen aktuellere Untersuchungen vermehrt einen geteilten Ursprung, sowohl am Tuberculum supraglenoidale als auch am superioren glenoidalen Labrum [4, 5].
Intraartikulärer Verlauf Diese Zone schließt den intraartikulären Verlauf der LBS und das Pulley-System ein. Die LBS ist in ihrem Verlauf in eine Synovialmembran eingehüllt, die sie bis
zu einem Teil in den Bizepssehnentunnel begleitet [2]. Hierbei beträgt die Länge der LBS intraartikulär ca. 25 mm und hat einen Durchmesser von 5 bis 6 mm [6, 7]. Ein Herausziehen der LBS mithilfe eines Tasthakens aus dem Sulcus bicipitalis erlaubt theoretisch die Darstellung des im Sulcus bicipitalis gelegenen Anteils. Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass sich in dieser Weise nur ca. 40–50 % der gesamten Länge der LBS darstellen lassen [1, 8]. Für den Verlauf nach extra-
Anatomische Grundlagen Die lange Bizepssehne (LBS)und das Labrum glenoidale wirken als eine sich gegenseitig beeinflussende und voneinander abhängige Funktionseinheit: der Bizeps-Labrum-Komplex. Dieser lässt sich anatomisch in 3 Zonen unterteilen: den Ursprungsbereich der LBS, den intraartikulären Verlauf und den Verlauf im Bizepssehnentunnel [1–3].
Ursprungsbereich der langen Bizepssehne Während frühe Studien das Tuberculum supraglenoidale als alleinigen Ursprung
Abb. 1 9 Darstellung des PulleySystems, gebildet aus dem Lig. coracohumerale, dem superioren glenohumeralen Ligament (SGHL) und Fasern der Sehnen der Mm. supraspinatus und subscapularis. LBS lange Bizepssehne .(Aus Hawi et al. [12]) Der Unfallchirurg
Leitthema
Abb. 2 8 Darstellung des Bizeps-Labrum-Komplexes mit Ansicht von oben. LCH Lig. coracohumerale, SGHL superiores glenohumerales Ligament, LBS lange Bizepssehne, SSP Supraspinatussehne
artikulär in den Sulcus bicipitalis neigt sich die LBS um ca. 30° um den Humeruskopf. Hierbei stabilisiert das PulleySystem als funktionelle Umlenkrolle die LBS bei ihrer dre
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