Verletzungsrate nach Sturz reduzieren

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REPORT


Tinetti M. E. et al., Effect of Dissemination of Evidence in Reducing Injuries from Falls, NEJM 2008;359:252-61.

05 Verletzungsrate nach Sturz reduzieren

80-Jährigen lag und weniger als ein Drittel der in der vorliegenden Studie für die über 80-Jährigen berichteten. Unter diesem Gesichtspunkt wird man in der Tat die bisherige Verordnungspraxis zumindest bei über 80-Jährigen überdenken müssen, zumal wenn man die nicht unrealistische Annahme unterstellt, dass Patienten im Alltag nicht so streng überwacht werden wie unter Studienbedingungen. In einem Editorial schreibt D. George Wyse, es wäre vorteilhaft, Subgruppen identifizieren zu können, die auch in dieser Altersgruppe Patienten mit einem höheren von solchen mit einem niedrigeren Blutungsrisiko zu trennen in der Lage wären. Dazu sind weitere Studien zum Vergleich von Vitamin-K-Antagonisten mit Thrombozytenfunktionshemmern, oralen Thrombinhemmern oder oralen und subkutanen Faktor-Xa-Hemmern erforderlich. Eine von ihnen ist die Active A-Studie, die sich speziell mit Patienten befasst, die für eine Antikoagulation nicht in Frage kommen oder sich ihr verweigern. Eine andere Möglichkeit bestünde in der nachträglichen Auswertung vorliegender Daten speziell für dieses wachsende Alterssegment. Bis dahin können leitliniengerecht niedrigdosierte Acetylsalicylsäure, alternativ Clopidogrel oder eine Kombination aus ASS mit Dipyridamol eingesetzt werden. Literatur: Diener HC et al. Primär- und Sekundärprävention der cerebralen Ischämie. In: Diener HC et. al. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. ThiemeVerlag, Stuttgart, 3. Auflage 2005, 192-214.

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Christoph Lang Neurologische Klinik Erlangen

3/2008

Fragestellung:

Schlussfolgerung:

Wie können Sturz-assoziierte Verletzungen bei älteren Menschen vermindert werden?

Die Verbreitung von Beweisen über Sturzprävention, gekoppelt mit Interventionen, um die klinische Praxis zu verändern, könnte die Sturz-assoziierten Verletzungen bei älteren Personen vermindern.

Hintergrund:

Stürze sind bei älteren Menschen häufig und führen zu Morbidität. Effektive Strategien, um Stürze zu vermeiden, sind zwar bereits identifiziert worden, werden aber zu selten eingesetzt. Methoden:

Die Autoren verglichen Verletzungsraten nach Stürzen in einer Region in Connecticut, wo Ärzte mit Interventionen vertraut gemacht worden waren (Interventionsregion), mit einer Region ohne derartige Interventionen (Normalbehandlungsregion). Die Interventionen beinhalteten unter anderem, effektive Risikoeinschätzungen und Strategien zur Vermeidung von Stürzen einzusetzen (beispielsweise Reduktion der Medikation sowie Standund Balanceübungen). Outcomes waren Raten von schwerwiegenden, sturzbedingten Verletzungen (Hüft- und andere Frakturen, Kopfverletzungen, Gelenkdislokationen) und sturzbedingtes Inanspruchnehmen medizinischer Versorgung pro 1.000 Personenjahren bei Personen im Alter von 70 Jahren oder darüber. Ergebnisse:

Vor den Interventionen lagen die angepassten Raten von schwerwiegenden Sturz-assoziierten Verletzungen