Wachstum und Entwicklung

Die Pädiatrie zeichnet sich als medizinisches Fachgebiet dadurch aus, daß sich der Kinderarzt mit einem Organismus beschäftigt, der sich ständig verändert. Dies gilt für einzelne Organfunktionen wie beispielsweise den Blutdruck genauso wie für das Kind al

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REPORT


I Allgemeine Aspekte der Pädiatrie

3 Wachstum und Entwicklung R.H.Largo Die Pädiatrie zeichnet sich als medizinisches Fachgebiet daTrink-, Eß- und Schlafverhalten, Wachstum, durch aus, daß sich der Kinderarzt mit einem Organismus Motorik, beschäftigt, der sich ständig verändert. Dies gilt für einzelne Bindungs- und Sozialverhalten, Organfunktionen wie beispielsweise den Blutdruck genauso Kognition, wie für das Kind als Ganzes. Das Kind wächst und entwickelt Sprache. sich über viele Jahre. Es verändert seine Gestalt und eignet sich ständig neue Fähigkeiten und Verhalten an. Es ist eine wichtige kinderärztliche Aufgabe, Verzögerun- Trink-, Eß- und Schlafverhalten. Körperfunktionen wie Kreisgen und Störungen in der Entwicklung eines Kindes frühzei- lauf, Atmung und Verdauung müssen gewährleistet sein, datig zu erfassen. Im Weiteren übt der Pädiater für die Eltern mit ein Kind gedeihen kann. Einige dieser Funktionen wereine Beraterfunktion aus. Eltern, deren Kind an Schlafstörun- den von bestimmten Verhalten begleitet, die Eltern und Kingen leidet, erwarten, daß er sie kompetent beraten kann. Um derarzt häufig beschäftigen. Dazu gehören insbesondere das diese Aufgaben erfüllen zu können, benötigt der Kinderarzt Trink-, Eß- und Schlafverhalten. ein solides Grundwissen über die kindliche Entwicklung. Er soll mit den gängigen Erziehungsvorstellungen vertraut und Trink- und Eßverhalten. Kinder werden im Verlaufe ihrer fähig sein, im Gespräch und durch Beobachtung herauszufin- Entwicklung unterschiedlich ernährt. Die Ernährungsform den, welche Erwartungen die Eltern an das Kind haben und ist dem jeweiligen Entwicklungsstand des kindlichen Orgawie sie mit dem Kind umgehen. Schließlich sollte er auch nismus angepaßt. Sie entspricht seinen Möglichkeiten von die relevanten psychosozialen Faktoren kennen und deren Nahrungsaufnahme, Verdauung, Stoffwechsel und Ausscheimögliche Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes dung. Im Säuglingsalter ist das Kind bei der Ernährung vollständig von den Eltern und anderen Bezugspersonen abhänabschätzen können. In den ersten 3 Unterkapiteln werden allgemeine Angaben gig. Danach beginnt es, in seinem Trink- und Eßverhalten zur kindlichen Entwicklung bezüglich Entwicklungsberei- zunehmend selbständig zu werden, und erwirbt kulturspechen, Zusammenwirken von Anlage und Umwelt sowie Vari- zifische Eßtechniken. abilität gemacht. In den folgenden Unterkapiteln werden die Bereits Neugeborene und junge Säuglinge unterscheiden Teilbereiche der Entwicklung in den verschiedenen Alters- sich voneinander in ihrem Trinkverhalten. Größere Kinder perioden besprochen. können ausgeprägte Abneigungen und Vorlieben für bestimmte Speisen aufweisen. Das Eßverhalten und die Bedeutung, welche die Nahrung und das Essen für Kinder bekommen, sind aber nicht nur Ausdruck individueller Eigenheiten, 3.1 Grundlagen sondern werden immer auch durch die familiären ErfahrunDie kindliche Entwicklung läßt sich anband der folgenden gen mitgeprägt. Eltern ernähren ihre Kinder und erziehen drei Prozesse charakterisieren: sie du