Radikale robotische Zystektomie mit intrakorporaler Harnableitung

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REPORT


Das Urothelkarzinom der Harnblase stellt in Europa insgesamt die dritthäufigste neudiagnostizierte Tumorerkrankung dar [1], in der Schweiz lag die Mortalität für das Urothelkarzinom der Harnblase im Jahr 2018 bei 7,7/100.000. Eine initiale transurethrale Resektion der Harnblasentumoren (TUR-B) dient sowohl der Diagnostik, zur Gewinnung einer Histologie als auch der Therapie. Für auf die Mukosa (pTa) und Submukosa (pT1) beschränkte Tumoren kann die transurethrale Resektion bereits die ausreichende Therapie darstellen. Zeigt sich im Grading eine High-Grade-Entdifferenzierung oder ein Carcinoma in situ, sollte zusätzlich eine Instillationstherapie der Harnblase mit Bacillus Calmette-Guérin (BCG) erfolgen. BCG erzeugt eine immunmodulatorische Reaktion in der Harnblase, die sowohl Rezidive als auch Progression des Urothelkarzinoms vermindern kann. Während für die meisten nichtmuskelinvasiven Tumoren häufig eine Behandlung mit transurethraler Resektion ausreichend ist, stellt beim muskelinvasiven, nichtmetastasierten Urothelkarzinom die radikale Zystektomie den Goldstandard in der Behandlung dar. Alternativ kann in einigen Fällen die multimodale Therapie (MMT) von vollständiger transurethraler Resektion, platinbasierter Chemotherapie und Radiotherapie erwogen werden, dies vor allem wenn Kontraindikationen oder ein erhöhtes Risiko für eine chirurgische Therapie bestehen. Im retrospektiven VerDie Rechte für alle verwendeten Abbildungen und Bilder liegen bei Prof. Dr. H. John und dem Kantonsspital Winterthur.

Christoph Schregel EBU Certified Training Centre, Kantonsspital Winterthur, Winterthur, Schweiz

Radikale robotische Zystektomie mit intrakorporaler Harnableitung gleich der MMT mit radikaler Zystektomie wurde in verschiedenen Studien aber ein signifikant schlechteres Overall Survival beschrieben [2, 3], prospektive Vergleichsdaten von MMT und radikaler Zystektomie liegen bisher nicht vor [4]. Liegen bei einem nichtmuskelinvasiven, histologisch als T1, high grade klassifizierten Tumor besondere Risikofaktoren wie ein begleitendes Carcinoma in situ (CIS) der Harnblase, multiple oder grosse (>3 cm) Tumoren oder ein Rezidivtumor nach BCG-Instillationstherapie vor, definiert die European Association of Urology (EAU) verschiedene weitere Fälle mit Hochrisikosituationen, in denen die radikale Zystektomie zumindest erwogen werden sollte (. Tab. 1; [4]). Bei geriatrischen Patienten sollte zur Abschätzung des Gesundheitsstatus ein geriatrisches Assessment erfolgen, um zu entscheiden, ob die Patienten von einer radikalen Zystektomie profitieren. Für alle Patienten mit muskelinvasivem Urothelkarzinom, die für eine cisplatinbasierte Chemotherapie qualifizieren, wird die neoadjuvante Chemotherapie gemäss Guidelines der EAU empfohlen [2]. Im Vergleich zur alleinigen radikalen Zystektomie wurde ein 5-Jahres-Überlebensvorteil von bis zu 8 % beschrieben [5]. Für den Nutzen einer neoadjuvanten Immuntherapie liegen noch nicht ausreichende Daten vor, ein Einsatz in den nächsten Jahren scheint aber wahrscheinlich.

Technisches Vorgehen Im chirurgis