Sehr hohe Zufriedenheit mit der sozialen Alltagsbegleitung

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Die Alltagsbegleitung ermöglicht weiterhin soziale Kontakte zu pflegen und kann zu einer höheren Lebenszufriedenheit führen.

D. STÖHR, M. KOLLER, H. MAYER

Sehr hohe Zufriedenheit mit der sozialen Alltagsbegleitung Die Sicht der betreuten Personen und ihrer Angehörigen

MAG. DOREEN STÖHR MMAG. MARTINA KOLLER UNIV.-PROF. MAG. DR. HANNA MAYER (VORSTAND) Institut für Pflegewissenschaft Universität Wien © SPRINGER-VERL AG GMBH AUSTRIA EIN TEIL VON SPRINGER N AT U R E 2 0 2 0

PROCARE 8 | 2020

Einleitung Soziale Alltagsbegleitung ist ein niederschwelliges Unterstützungsangebot für Menschen, die Hilfe bei der Alltags- und Freizeitgestaltung benötigen und stellt im Spektrum der mobilen Dienste eine Ergänzung zu den bestehenden Betreuungsangeboten dar. Die Soziale Alltagsbegleitung wird vom Land Niederösterreich seit 2018 als Pilotprojekt durchgeführt. Gefördert wird die Ausbildung zum sozialen Alltagsbegleiter und zur sozialen Alltagsbegleiterin (SAB) sowie der Einsatz dieser Personen in der Praxis. Im Laufe der zwei Jahre haben etwa 50 SAB die Ausbildung abgeschlossen und betreuten monatlich bis zu 240 Personen in Niederösterreich. Anlass für eine soziale Alltagsbegleitung ist entweder ein direkter Bedarf zur Unterstützung im Alltag bei den betreuten Personen selbst oder ein Bedarf von pflegenden Angehörigen zu deren Entlastung. Die gemeinsame Alltagsgestaltung innerhalb und außerhalb des Hauses mit den betreuten Personen ist charakteristisch für die Arbeit des SAB. Die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden in der aktuellen Situation sind ausschlaggebend dafür, wie die gemeinsam verbrachte Zeit gestaltet wird. Daher ist für die Arbeit als SAB die Erfassung der Bedürfnisse und die adäquate Reaktion darauf zentral. Dabei steht die Selbstbestimmung der betreuten Person im Vordergrund und es besteht große Offenheit gegenüber allen Tätigkeiten bzw. Aktivitäten, die diese gemeinsam mit den SAB machen

möchten. Pflegerische Tätigkeiten, therapeutische Maßnahmen oder Erledigungen sowie reine Haushaltstätigkeiten für Kundinnen und Kunden zählen explizit nicht zum definierten Aufgabenspektrum. Die Länge des möglichen Einsatzes von SAB am Stück (2 bis 6 Stunden pro Tag) ermöglicht eine individuelle und bedürfnisgerechte Nutzung des Angebots. Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien wurde mit der Durchführung einer Begleitevaluation beauftragt, die sich sowohl mit der Ausbildung der SAB als auch deren Einsatz in der Praxis beschäftigt. Um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten, wurden die Perspektiven aller beteiligten Gruppen – jene der SAB, der betreuten Personen und Angehörigen, sowie jene der Anbieter, die den SAB einsetzen – erfasst. In diesem Artikel wird nur die Perspektive der betreuten Personen und Angehörigen beschrieben.

Methode Das Ziel dieses Evaluationsteiles war, die Bedürfnisse und Erwartungen der betreuten Personen bzw. deren Angehörigen in Bezug auf den Einsatz des SAB sowie die ersten Erfahrungen mit diesem zu erfassen. Dafür wurd