So gelingt die Pflegeplanung

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REPORT


legeplanung Expertenstandard Informationssammlung Assessment Ressource Prozessqualität

Nationale Expertenstandards sind Instrumente zur Qualitätssicherung.

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Expertenstandards anwenden

So gelingt die Pflegeplanung Pflegeeinrichtungen sind gesetzlich verpflichtet, Leistungen entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse zu erbringen. Die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks zur Qualitätsentwicklung in der Pflege liefern zu wesentlichen pflegerischen Aufgaben den aktuellen Wissensstand. Sie sind von allen Pflegeeinrichtungen verbindlich umzusetzen. Wie das geht, verrät Jutta König anhand ausgewählter Standards.

D

ie Expertenstandards des Deutschen Netzwerks zur Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) sind verbindliche Regeln, die Probleme methodisch gestützt angehen. Die Umsetzung der Expertenstandards obliegt der jeweiligen Einrichtung, dazu geben sie immer den gleichen Rahmen vor: ▶ Die Struktur, die vorgehalten werden soll. ▶ Die Prozesse und die einzuleitenden Maßnahmen. ▶ Das gewünschte Ergebnis, sofern Struktur und Prozess entlang des Expertenstandards umgesetzt wurden. Ein Expertenstandard bietet keine konkrete Pflegeoder Handlungsanleitung. Dort steht also nicht: Wenn

dieses Risiko auftritt, ist jenes zu tun. Die Einführung eines Assessment ersetzt zudem nicht die kompetente Patienten-/Bewohner-Einschätzung durch eine Pflegefachkraft. In der Pflegeplanung ist das entsprechend umzusetzen. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe Eine wesentliche Änderung im aktualisierten Expertenstandard Dekubitusprophylaxe (Dezember 2010) betrifft den Einsatz von Skalen (Braden, Norton etc.). Der Standard verdeutlicht, dass der Einsatz von Skalen keine seriöse Einschätzung des Dekubitusrisiko zulässt. Das Dekubitusrisiko sollte fachlich individuHeilberufe / Das Pflegemagazin 2013; 65 (12)

© Gina Sanders/Fotolia DOI: 10.1007/s00058-013-1206-x

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ell eingeschätzt werden. Gemäß Prozessqualität ist es Aufgabe der Pflegekraft, ▶ das Dekubitusrisiko des Kunden durch systematisches Vorgehen sofort bei Aufnahme und danach individuell zu beurteilen. ▶ Druckentlastung einzuplanen (Bewegungsplan). ▶ druckentlastende Hilfsmittel anzuwenden, wenn eine ausreichende Bewegung nicht möglich ist. ▶ dem Kunden das Risiko und die erforderlichen Maßnahmen zu erläutern. ▶ gegebenenfalls weitere Dienstleister, Arzt etc. zu informieren. ▶ die Haut in gegebenen Zeitabständen zu begutachten. Für die Pflegedokumentation wird das individuelle Risiko mithilfe einer Informationssammlung ermittelt.

Variante 1

▶ Bewegt sich im Bett umfassend selbst. ▶ Macht auch im Rollstuhl selbstständig Positionswechsel.

▶ Weiß, dass sie/er nicht mehr als zwei Stunden auf einer Stelle sitzen/liegen soll.

Variante 2

▶ Bewegt sich im Bett kaum/nicht selbst. ▶ Bewegt sich im Rollstuhl kaum/nicht. ▶ Liegt/sitzt mehr als zwei Stunden auf einer Position. ▶ Rutscht im Bett immer wieder herunter.

Variante 1 zeigt klar die bestehenden Ressourcen – es besteht kein aktuelles Dekubitusrisiko. Variante 2 zeigt Faktoren, d