Subjektive Mundgesundheitsprobleme ambulant betreuter geriatrischer Patienten und allgemeinmedizinisch-geriatrische Befu

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REPORT


Gerontologie+Geriatrie Originalien Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-020-01827-x Eingegangen: 9. Oktober 2020 Angenommen: 9. November 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Gabriele Röhrig1 · Achim Spiritus1 · Anna Hagemeier2 · Sonja Henny Maria Derman3 · Michael J. Noack3 · Anna Greta Barbe3 1

Zentrum für spezialisierte geriatrische Diagnostik, MVZ Medicum Köln Ost, Köln, Deutschland Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik, Universität zu Köln, Köln, Deutschland 3 Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universität zu Köln, Köln, Deutschland 2

Subjektive Mundgesundheitsprobleme ambulant betreuter geriatrischer Patienten und allgemeinmedizinischgeriatrische Befunde – eine Pilotstudie Einleitung Inzwischen besteht sowohl aus klinischer als auch wissenschaftlicher Sicht Einigkeit darüber, dass bei älteren Menschen zwischen Mundgesundheitsproblemen und allgemeinmedizinisch-geriatrischer Gesundheit sowie der Entwicklung geriatrischer Syndrome bidirektionale Zusammenhänge bestehen [29]. So konnte ein systematischer Review aus dem vergangenen Jahr auf der Basis von 5 Langzeitstudien zeigen, dass neben der Gesamtzahl von Zähnen auch eine reduzierte Kau- und Beißfunktion sowie Mundtrockenheit mit dem Auftreten des geriatrischen Syndroms Frailty verbunden sind [10]. Auch das geriatrische Syndrom der Mangelernährung wird in engem Zusammenhang gesehen mit dem Vorhandensein von Mundgesundheitsproblemen. Eine Metaanalyse von 26 Studien bestätigte den Zusammenhang zwischen der Gesamtzahl der Zähne und dem Risiko, eine Mangelernährung zu entwickeln [28]. Doch auch hochprävalente systemische Erkrankungen wie arterieller Hypertonus, Diabetes mellitus oder kardiovaskuläre bzw. zerebrovaskuläre Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit Mund-

gesundheitsproblemen. Dabei geht man heute auch hier davon aus, dass es sich um eine reziproke Beeinflussung handelt, zwischen systemischer Erkrankung und problematischer Mundgesundheit [23]. Insbesondere im Zusammenhang mit Diabetes mellitus finden sich in der Literatur multiple Hinweise auf einen engen bidirektionalen Zusammenhang mit eingeschränkter Mundgesundheit, insbesondere mitderParodontitis [4]. Allerdings fokussiert sich die Mehrzahl der Untersuchungen auf eher jüngere Patientenpopulationen, während die Gruppe der geriatrischen Patienten – und hier besonders die der im häuslichen Umfeld Lebenden – unterrepräsentiert ist. In Deutschland liegt die hausärztliche Versorgung multimorbider, chronisch kranker, geriatrischer Patienten meist bei (Haus-)Ärzten mit allgemeinmedizinischem oder internistischem Hintergrund, welche jedoch aufgrund der strikten Trennung während der Ausbildung über keine zahnmedizinische Expertise verfügen. Da mit zunehmender Mobilitätseinschränkung ein älterer Patient eher seinen Hausarzt als seinen Zahnarzt aufsucht, wäre eine Möglichkeit für einen ganzheitlichen Diagnostikansatz, ein zahnmedizinisches Basisscreening

für ältere Men