Therapieeffekte bei degenerativen Demenzen
- PDF / 789,290 Bytes
- 6 Pages / 595.407 x 842.075 pts (A4) Page_size
- 89 Downloads / 121 Views
Peter Fischer Psychiatrische Abteilung, Sozialmedizinisches Zentrum Ost – Donauspital, Wien, Österreich
Therapieeffekte bei degenerativen Demenzen Fallorientierte Darstellung
Einleitung Die Diagnose und Differentialdiagnose der Demenzen ist einerseits wichtig, um andere nichtdegenerative Demenzursachen zu erkennen (Schilddrüsenunterfunktion, Subduralhämatom, Nebenschilddrüsenadenome, Demenzsyndrom bei Depression, . . . ), andererseits sind auch die primär degenerativen Demenzen, speziell die vom Alzheimer-Typ und vom Lewy-Körperchen-Typ, symptomatisch mit Cholinesterasehemmern und im späteren Verlauf mit Memantin behandelbar. Im Konzept der „behandelbaren Demenzen“ steckt das Vorurteil verborgen, dass die kognitiven Defizite bei Alzheimer-Demenz oder Lewy-KörperchenDemenz nicht behandelbar sind.
Das Vorurteil der Nicht»Behandelbarkeit der AlzheimerDemenz ist nach wie vor weitverbreitet Diese Überzeugung der Nicht-Behandelbarkeit der Alzheimer-Demenz ist in der Bevölkerung und immer wieder auch bei Allgemeinmedizinernweitverbreitet. Die kognitiven Defizite können aber gebessert werden, auch wenn die Effekte im Mittel über viele Patientenjahre gering sind. Bei etwa jedem vierten Patienten finden sich jedoch in den ersten Jahren der Behandlung sowohl in der Verhaltensbeobachtung als auch in psycholo-
Literatur und IDSR-Test beim Verfasser
gischen Tests deutliche und erfreuliche Besserungen.
Defizite sind »bei Kognitive Alzheimer-Demenz und Lewy-Körperchen-Demenz behandelbar Solche sollen im Folgenden bei zwei Patientinnen mit Alzheimerdemenz und einer Patientin mit Lewy-KörperchenDemenz anhand eines verbalen Tests des Neugedächtnisses, dem „Intracategorical Delayed Selective Reminding Test (IDSR)“ demonstriert werden.
Kasuistik Patientin 1 Die 84-jährige ehemalige GymnasialprofessorinDr. E. F. kommtinBegleitung von 2 der 3 Kinder wegen Vergesslichkeit seit einem Jahr zur Untersuchung. Sie klagt selbst über ihre schlechte Merkfähigkeit. Sie wirkt leicht depressiv verstimmt ohne Schlafstörungen und hat im letzten Jahr 3 kg Gewicht verloren. Es besteht arterielle Hypertonie und rezidivierendes Vorhofflimmern. Die Patientin nimmt kein Antihypertensivum („da fühl ich mich immer viel mieser“), jedoch Amiodaronhydrochlorid 50 mg/die. In der Blutuntersuchung bestehen keine Auffälligkeiten, das kraniale MRT zeigt eine mediale Temporallappenatrophie (linkshirnig 2, rechtshirnig 3, nach Scheltens). Der Mini-Mental State (MMS) zeigt 25 Punkte (zeitlich desorientiert betreffs Jahreszahl und Datum, ein Fehler beim Subtrahieren und 2 Fehler bei der 3-Wort-Gedächtnisaufgabe). Die
verbale Gedächtnistestung im 5-WorteIDSR (Intracategorical Delayed Selective Reminding Test) zeigt eine deutliche beginnende Gedächtnisstörung in beiden vorgelegten Versionen (. Abb. 1). Es werden jeweils nur 18 Punkte (von 25 möglichen) erzielt und es treten auch Intrusionen auf – ohne Demenz werden in dieser einfachsten Version des IDSR mindestens 23 Punkte erzielt, eine leichte amnestische Störung ohne Demenz würde besser in einer der 7-Worte-Versionen abgebi
Data Loading...