Therapien mit belegter Wirksamkeit nutzen

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REPORT


Therapien mit belegter Wirksamkeit nutzen Möglichkeiten zur kausalen Therapie der Alzheimer-Demenz werden weiter auf sich warten lassen, berichtete Prof. Jörg B. Schulz, Aachen. Aktuell gilt, die Optionen zu nutzen, die zur Verfügung stehen und für die Wirksamkeitsbelege aus Studien vorliegen. Ein Absetzen eines Cholinesterasehemmers bei Forschreiten der Demenz ist wahrscheinlich wenig sinnvoll. Eine kürzlich publizierte placebokontrollierte Studie zeigte, dass die Kombination von Donepezil mit Memantine (Axura®) die besten Effekte hinsichtlich Erhalt von Kognition, gemessen mit der Mini-Mental State Examination (MMSE), und von Aktivitäten des täglichen Lebens, ermittelt nach dem BADLS (Basic Activities of Daily Living Score), hat. Ein Absetzen von Donepezil ohne Gabe von Memantine schnitt am schlechtesten ab (Howard R et al. N Engl J Med 2012; 366: 893–903).

Einweisung in ein Pflegeheim hinauszögern Die Kombination von Memantine mit einem Cholinesterasehemmer verlängert nach einer anderen Studie auch die Zeit bis zur Pflegeheimeinweisung (Lopez OL et al. J Neurol Neurosurg Psychiatr 2009; 80: 600–607). Wegen dieser Datenlage hat das IQWiG einen Vorteil zugunsten der Kombinationstherapie für alle Leistungsbereiche festgestellt (IQWiG-Bericht 84, Rapid Report A1006, 2011). Memantine ist inzwischen generisch erhältlich. Ein häufiger Austausch der Präparate kann allerdings die Compliance beeinträchtigen. Dies kann durch das Ankreuzen des Aut-idemFeldes ausgeschlossen werden.

■ Friederike Klein

Quelle: Satellitensymposium „Alzheimer Demenz – weiter erkennen und behandeln“, DGPPN-Kongress, Berlin, November 2012 (Veranstalter: Merz Pharmaceuticals)

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Glukoseselbstmessung zu selten genutzt

Typ-2-Diabetiker vertrauen oft nur auf ihr Gefühl

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Leitlinien empfehlen Diabetikern die Glukoseselbstmessung zum Therapiemanagement. Doch die Realität sieht anders aus. Wie eine neue Studie (Edelman S et al. Poster 993, EASD Berlin, Oktober 2012) zeigt, ermitteln viele Patienten ihre Werte über den Daumen gepeilt. Knapp über 70% der Diabetiker entscheiden über ihre Medikation und ihre Insulindosierung, ohne eine vorherige Glukoseselbstmessung vorgenommen zu haben, berichtete Bern Harrison, Forschung und Entwicklung bei Bayer HealthCare, Mishawaka/USA. Dies ergab eine Befragung von 297 erwachsenen Typ-2-Diabetikern. 77% der Patienten gaben an, dass ihnen ihr Körper ohne Test mitteilen würde, ob der Blutzuckerspiegel zu niedrig oder zu hoch ist. Dabei schätzten über die Hälfte ihre Blutzuckerwerte viel zu niedrig oder zu hoch ein. Dies wurde durch einen Glukosetest nach der Befragung dokumentiert. Die Blutzuckerselbstmessung wird als Schlüsselelement zu einer personalisierten Diabetestherapie von Experten propagiert, betonte Prof. Oliver Schnell, München. Damit kann die individuelle Insulindosis auf der Basis der gemessenen Blutglukose und den zugeführten Kohlehydraten bestimmt werden. Bei mit oralen Antidiabetika behandelten Patienten gibt die Selbstmes-

©Medioimages/Thinkstock

eaAlzheimer-Demenz

Ohne Blutzuckermessung schä