Transkranielle Magnetstimulation und Motorkortexstimulation bei neuropathischen Schmerzen
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1, 2 · S.S. Ayache1, 3 · M. Teepker2, 4 · C. Kappus5 · M. Kolodziej6 · F. Rosenow2 · C. Nimsky5 · W.H. Oertel2 · J.P. Lefaucheur1, 3 1 Faculté de Médecine, EA 4391, Université Paris-Est Créteil 2 Klinik für Neurologie, Philipps-Universität Marburg 3 Service de Physiologie – Explorations Fonctionnelles, Hôpital Henri Mondor,
Assistance Publique – Hôpitaux de Paris, Créteil 4 Abteilung für Neurologie, Ammerland-Klinik, Westerstede 5 Klinik für Neurochirurgie, Philipps-Universität Marburg 6 Klinik für Neurochirurgie, Justus-Liebig-Universität Gießen
Transkranielle Magnetstimulation und Motorkortexstimulation bei neuropathischen Schmerzen
Neuropathischer Schmerz entsteht durch eine direkte Schädigung des somatosensorischen Systems. Da diese Schmerzen oft nicht zufriedenstellend auf eine medikamentöse Therapie ansprechen oder diese durch Nebenwirkungen limitiert ist, sind alternative Therapieverfahren wünschenswert. Mit der nichtinvasiven und invasiven kortikalen Stimulation liegen therapeutische Verfahren vor, die einen direkten Einfluss auf die zentrale Schmerzverarbeitung haben. Nach der im Jahr 2008 von der International Association for the Study of Pain (IASP) überarbeiteten Definition treten neuropathische Schmerzen „als direkte Konsequenz einer Läsion oder Erkrankung des somatosensorischen Systems“ auf [44]. Erkrankungen wie die Trigeminusneuralgie, die Post-Zoster-Neuralgie, Thalamusischämien und Polyneuropathien können diese Art von Schmerzen verursachen, die durch positive und negative sensible Zeichen im Innervationsgebiet der geschädigten Nervenstruktur gekennzeichnet sind und eine spezielle Diagnostik und Therapie benötigen [4, 15]. Die Häufigkeit neuropathischer Schmerzen wird auf bis zu 8% geschätzt [5]. Lebensqualität, Schlaf und Stimmung sind im Vergleich zu nichtneuropathischen Schmerzen stärker beeinträchtigt [3]. Da
die gezielte pharmakologische Therapie nur bei einem Teil der Patienten einen ausreichenden Effekt zeigt oder durch Nebenwirkungen limitiert ist [10, 11], werden ergänzende und alternative Ansätze im Rahmen einer interdisziplinären Therapie empfohlen. Neurostimulationstechniken erlauben eine nichtinvasive oder invasive Modulation neuropathischer Schmerzen [6]. Eine periphere nichtinvasive Stimulation ist mit der transkutanen elektrischen Stimulation möglich. Auf das zentrale Nervensystem wirken die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS), die „spinal cord stimulation“ (SCS) und die Motorkortexstimulation (MCS), wobei die SCS aktuell v. a. beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) und dem Failed-back-surgery-Syndrom zum Einsatz kommt. Die Leitlinien der European Federation of Neurological Societies (EFNS) zur Neurostimulation bei neuropathischen Schmerzen empfehlen den alternativen Einsatz der MCS v. a. bei Patienten mit Thalamusschmerz oder Gesichtsschmerz. Seit den ersten Arbeiten von Tsubokawa et al. [45] Anfang der 1990erJahre kommt die MCS über dem primären motorischen Kortex (M1) bei therapierefraktären neuropathischen Schmerzen zum Einsatz. Seit Ende der 1990erJah
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