Versorgung des dementen Patienten im Pflegeheim

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REPORT


Versorgung des dementen Patienten im Pflegeheim Untersuchungen bescheinigen leider noch immer Defizite in der medikamentösen Therapie und in der pflegerischen Betreuung Durch den Anstieg der Zahl älterer Menschen in Gesamteuropa und in Deutschland bekommt das altersab­hängige Krankheitsbild der Demenz im Bereich der Diagnostik, der Therapie, aber ganz besonders im Bereich der Versorgung eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Im Rahmen ­einer Untersuchung, bei der zwei große Altenpflegezentren in Deutschland teilgenommen haben, wurde der Frage nachgegangen, wie die derzei­tige Situation in Hinblick auf die medizinische Versorgung im Zusammenhang mit den pflegerischen Funktionsdefiziten der Demenz und Inkontinenz zu bewerten ist. Ist eine fachärztliche Betreuung dieser Patientenklientel in Pflegeheimen gewährleistet? Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sind Demenzkranke häufig nicht mehr zu Hause zu betreuen und bedürfen einer stationären Heimpflege3. Nach vorliegenden Erhebungen sind inzwischen bis zu 70 Prozent der Pflegeheimbewohner von demenziellen Krankheitsbildern betroffen. Zwei große Problemkreise ergeben sich dabei: Wie kann die hohe psychische und körperliche Belastung in der Betreuung einer großen Gruppe Demenzkranker im Pflegeheimbereich durch Schulung, Struktur und Abläufe aufgefangen werden und wie kann diesen Bedürfnissen der Demenzkranken erfolgreich entsprochen werden. Dabei wird zunehmend kritisch auch die me-

dizinische Versorgung hinterfragt und besondere Bedeutung bekommen in diesem Zusammenhang medizinische Probleme mit funktionellen Defiziten, die wiederum eine höhere Belastung des Pflegepersonals nach sich ziehen. In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, speziell der Situation des dementen Patienten in Pflegeheimen im Hinblick auf die medizinische Versorgung im Zusammen­hang mit den pflegerisch bedeutsamen Funktionsdefiziten der Demenz und Inkontinenz nachzugehen.

Zwei große Altenpflegezentren im Mittelpunkt einer Untersuchung Zwei große Einrichtungen der stationären Altenhilfe in Nordrhein-Westfalen in Deutschland (Wuppertal und ­Velbert) wurden zu den oben genannten Fragestellungen analysiert. Von den insgesamt 613 Bewohnern, die untersucht wurden, konnten 297 Bewohner mit einer dokumentierten Demenz und einer gleichzeitig bestehenden Inkontinenz als Subgruppe unter der unten genannten Struktur eingeschlossen und ausgewertet werden. Die Einrichtungen waren in Größe, Struktur, Bewohnerprofil, Stationsund Wohngruppengröße sowie Qualifikation und Anzahl des Personals vergleichbar. Die Datenerfassung erfolgte mittels eines standardisierten Fragebogens, in dem neben Daten zu Geschlecht,

Tab. 1: Bewohnerklientel Bewohner

insgesamt 613

Demenz/Inkontinenz

297 = 48 %

Alter

85 Jahre i. D.

Geschlecht

82 % weiblich / 18 % männlich

Aufenthalt i. d. E.

3 Jahre 4 Monate i. D.

Pflegestufe

20 % I, 52 % II, 24 % III

BMI

23 [12 % BMI < 17]

Komorbidität

drei weitere Erkrankungen, 49 % mehr als drei Diagnosen

2/2007

­ lter, BMI, Zugehörigkeit der EinrichA tung, Pflegestufe, Funktion