Wissenschaftliche Grundlagen der Akupunktur
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Akupunktur
Wissenschaftliche Grundlagen der Akupunktur Dominik Irnich, München
Zusammenfassung: Der vorliegende Artikel fasst die vorhandene wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit und physiologischen Plausibilität von Akupunktur zusammen. Klinische Wirknachweise in Form von Studien und Meta-Analysen liegen für einige Indikationen vor, so etwa für postoperative Übelkeit und Erbrechen, für Rückenschmerz, Kopfschmerzen, Schmerzen bei Kniegelenksarthrose, Schulterschmerzen sowie
für postoperative Schmerzen. Die physiologischen Wirkungen der Akupunktur und die zugrundeliegenden Mechanismen sind vielfältig. Diese umfassen periphere Vorgänge, spinale Prozesse und supraspinale/zerebrale Mechanismen. Beachtet werden müssen Limitationen der Ergebnisse und die Rolle des Kontexts und des Ablaufs der Akupunktur.
Schlüsselwörter: Akupunktur · Wissenschaftliche Grundlagen · Wirkmechanismen · Studien · Meta-Analysen · Grundlagenforschung · Schmerzen
Chin Med 2020;35:189–200
The scientific foundation of acupuncture Abstract: This article summarises the existing scientific evidence for the effectiveness and physiological plausibility of acupuncture. Studies and meta-analyses have already furnished a body of evidence of the clinical effectiveness of some indications, for example for post-operative nausea and vomiting,
for back pain, headaches, pain caused by osteoarthritis of the knee, shoulder pains as well as post-operative pain. The physiological effects of acupuncture and the underlying mechanisms are diverse. These include peripheral processes, spinal processes and supraspinous/cerebral mechanisms. The limitations of the results, the significance of the context and the course of acupuncture must be taken into account.
Key Words: Acupuncture · Scientific foundations · How effects are achieved · Studies · Meta-analyses · Basic research · Pain
Chin Med 2020 · Nr. 4
189
Irnich, Dominik: Wissenschaftliche Grundlagen der Akupunktur
Die relativ hohe Akzeptanz der Akupunktur in den westlichen Ländern beruht unter anderem auf der vorhandenen wissenschaftlichen Evidenz zu ihrer Wirksamkeit und physiologischen Plausibilität. So existiert eine Vielzahl von Studien, die auf hohem Niveau Mechanismen aufklären, klinische Wirkungen objektivieren und auch im Bereich der Versorgungsforschung Anwendbarkeit und Nutzen belegen und Hinweise auf Kosteneffektivität geben. Selbst im Vergleich zu vielen routinemäßig anwendeten und allgemein akzeptierten konventionellen Therapieverfahren steht die Akupunktur vergleichsweise gut dar. Zur Akzeptanz der Akupunktur tragen vor allem die vielen klinischen kontrollierten Studien bei.
Bestätigte Wirksamkeit der Akupunktur bei bestimmten Indikationen
I Klinische Wirknachweise So ist die Wirksamkeit der Akupunktur nach den allgemein gültigen Kriterien klinischer Forschung mit der höchsten Evidenzstufe 1a bei den Indikationen Rückenschmerz, Kopfschmerz (v. a. Migräne), Schmerzen bei Kniegelenksarthrose, Schulterschmerzen, postoperativen Schmerzen sowie postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV)
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