W.R.D. Fairbairn (1944) Darstellung der endopsychischen Struktur auf der Grundlage der Objektbeziehungspsychologie
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W.R.D. Fairbairn (1944) Darstellung der endopsychischen Struktur auf der Grundlage der Objektbeziehungspsychologie Timo Storck
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Warum diese Arbeit Die Arbeit erschien 1944 im International Journal of Psychoanalysis, in deutscher Sprache erst 2000 (Fairbairn 2007). Sie steht in einer Reihe wichtiger Beiträge Fairbairns, die ihren Ausgangspunkt mit einer Konzeption der „schizoiden Persönlichkeitsfaktoren“ nehmen und in der Auseinandersetzung mit der Psychodynamik der Psychose und der „Kriegsneurose“ zu einem Modell des Ich in Relation zu Objekterfahrungen und -vorstellungen kommen. Sie gilt als „eines der intellektuellen Highlights“ der 1940er-Jahre im International Journal of Psychoanalysis (McQuillan 2019, S. 557; Übers. T.S.). In ihrer Konzeption einer Verbindung von Repräsentation und strukturellen Fähigkeiten ist sie hochaktuell.
Persönlicher Zugang In der Recherche für Arbeiten zum Objektbegriff erschien es mir lohnenswert, dem Ansatz Fairbairns nachzugehen. Während der vergangenen Jahre wird der enorme Einfluss Fairbairns auf die Entwicklung der Psychoanalyse betont. Das hat meine intellektuelle Neugier geweckt – die nicht enttäuscht wurde, denn Fairbairns Art, die Entwicklung der psychischen Innenwelt zu denken, hat einiges zu bieten. In seinen Überlegungen stecken Verbindungen zwischen den Ansätzen Anna Freuds und Melanie Kleins, zwischen Konzeptionen des Ich und des Selbst, zwischen Beziehung und Struktur und vielem anderen. Die internationale Psychoanalyse ist heute weit davon entfernt, sich auf einen terminologischen Konsens zu einigen. Die Ar-
Prof. Dr. T. Storck () Psychologische Hochschule Berlin, Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin, Deutschland E-Mail: [email protected]
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T. Storck
beiten Fairbairns eröffnen durch ihre Vielschichtigkeit und Tiefe einen Raum für die Diskussion zentraler psychoanalytischer Fragen.
Über den Autor Fairbairn wird 1889 in Edinburgh geboren. Seine berufliche Laufbahn beginnt mit dem Studium von Philosophie, Theologie und Altgriechisch, eine Zeit lang offenbar mit dem Ziel, Geistlicher zu werden. Er übernimmt Aufgaben in der universitären Lehre (Philosophie und Psychologie) und beschäftigt sich intensiv mit der Psychoanalyse. Im Jahr 1929 promoviert er mit einer Arbeit über Verdrängung und Spaltung und wird bald darauf assoziiertes Mitglied der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft (BPS). Durch ein Studium der Medizin und Psychiatrie, das er im Anschluss an sein Erststudium aufnimmt, gelangt er näher an die klinische Tätigkeit in Einrichtungen und in privater Praxis; im Jahr 1939 wird er Vollmitglied der BPS. In der ersten Hälfte der 1940er-Jahre entstehen seine wichtigsten Arbeiten, 1952 erscheinen gesammelte Aufsätze, und er legt einige Übersichtsarbeiten zu seinem Ansatz vor. Seine Parkinson-Erkrankung, an deren Folgen er am Silvestertag 1964, 75-jährig, sterben wird, schränkt seine Publikationstätigkeit ein.
Über den Text Objektsuche der Libido und „dynamische Struktur“
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