Adjuvante und neoadjuvante Therapie des metastasierenden Melanoms
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Adjuvante – und zunehmend auch neoadjuvante – Therapien haben beim M elanom in den letzten Jahren sehr an Bedeutung g ewonnen.
Schwerpunkt malignes Melanom
Adjuvante und neoadjuvante Therapie des metastasierenden Melanoms Peter Mohr – Hautkrebszentrum Buxtehude – Klinik für Dermatologie, Elbe Kliniken, Buxtehude/Stade
Insbesondere die neoadjuvante Therapie des metastasierten Melanoms ist eine der derzeit interessantesten und vielversprechendsten Forschungsgebiete in der Behandlung des malignen Melanoms. Welche adjuvanten und neoadjuvanten Therapiekonzepte aktuell geprüft werden, lesen Sie in dieser Übersicht. Die Prognose von Melanompatienten ist vor allem vom Stadium bei Diagnosestellung abhängig, aber diese entwickelt sich ggf. später ebenfalls in Abhängigkeit von der Art der Rezidive [1, 2]. Seit über 40 Jahren werden Konzepte der adjuvanten Systemtherapie zur Verhinderung von Lokal- bzw. Fernmetastasen und zur Steigerung des rezidivfreien (RFS) und des Gesamtüberlebens (OS) getestet. Systematische Reviews zeigen, dass die Rate für das RFS im Stadium III unter 50 % liegt [3]. Bei Patienten mit Melanom im Stadium III (Lymphknoten und In-transit- Metastasierung) besteht eine erhebliche Variabilität der Prognose, abhängig von den Substadien (IIIA, IIIB, IIIC, IIID; gemäß Klassifikation durch das American Joint Committee on Cancer [AJCC])[1, 2]. Eine Reihe von Publikationen und Kohor-
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InFo Hämatologie + Onkologie 2020; 23 (10)
ten zeigen, dass die Prognose im Stadium III und den entsprechenden Substadien deutlich schlechter sein könnte als in der neuen UICC-Klassifikation berichtet (IIIA, IIIB, IIIC und IIID z. B. 80 %, 69 %, 52 % und 19 %) [4, 5, 6] (▶Abb. 1). Diese Erkenntnisse machen eine effektive adjuvante und ggf. neoadjuvante Therapie des Melanoms für die Patienten noch dringender.
Adjuvante Therapie
Aktuell stehen für die adjuvante Therapie des metastasierten Melanoms zwei neue Therapiesäulen im Rahmen der Zulassung zur Verfügung: die zielgerichtete Kombinationstherapie mit BRAFplus MEK-Inhibitor (Dabrafenib plus Trametinib) und die
Schwerpunkt
I mmuntherapie mit Anti-PD-1(„programmed cell death protein 1“)-Checkpointinhibitoren (Nivolumab, Pembrolizumab) (▶Tab. 1). Aufgrund ihrer Wirksamkeit haben diese die Hochdosisinterferontherapie in der adjuvanten Therapie des Melanoms in den meisten Ländern Europas vollständig abgelöst.
100
80 70
Anti-PD-1: Pembrolizumab und Nivolumab
CheckMate 238
60 MSS (%)
Es wurden bis jetzt zwei randomisierte Studien zur adjuvanten Therapie im Stadium III bzw. Stadium III und IV mittels AntiPD-1-Inhibitoren durchgeführt [7, 8]. Auf deren Basis sind beide Substanzen seit dem Winter 2018 in Europa zugelassen.
Log-rank p-Wert < 0,0001
90
50 40 30
In der Studie CheckMate 238 wurde Nivolumab gegen den CTLA-4(„cytotoxic T lymphocyte-associated antigen 4“)-Inhibitor Ipilimumab evaluiert (Nivo vs. Ipi) [8]. Hier wurden Patienten mit malignem Melanom im resezierten Stadium IIIB, IIIC, od
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