Neoadjuvante Radio(chemo)therapie beim Rektumkarzinomrezidiv
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N. Tselis · C. Arnold · D. Martin · C. Rödel Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
Neoadjuvante Radio(chemo)therapie beim Rektumkarzinomrezidiv Die Mehrheit der Patienten mit primärem, lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom erhält heutzutage eine Strahlentherapie (RT) oder Strahlenchemotherapie (RCT) als neoadjuvante Behandlung. Ein Lokalrezidiv nach RT/RCT und kurativer Operation ist selten (5–10 %). Für Patienten mit Lokalrezidiv, bei denen eine kurative, radikale Rezidivresektion fraglich erscheint, kann eine erneute Bestrahlung mit dem Ziel einer verbesserten Resektabilität hilfreich sein. Bislang liegen keine prospektiven kontrollierten PhaseIII-Studien zur präoperativen RT/RCT zur Behandlung des lokal rezidivierten Rektumkarzinoms (LRRK) vor. Die verfügbare Datenlage zeigt jedoch, dass ein multimodales Management unter Inklusion einer erneuten Bestrahlung bei etwa 40 % der Patienten mit LRRK zu einer verlängerten Überlebenszeit führt. Das kolorektale Karzinom stellt den häufigsten intestinalen Tumor dar mit einer altersstandardisierten Inzidenz von 17,3 pro 100.000 Personenjahre für alle kolorektalen Karzinome weltweit [10]. Fortschritte auf dem Gebiet der Chirurgie mit Etablierung der totalen mesorektalen Exzision (TME; [18]) sowie der stadienabhängige Einsatz der präoperativen RT/RCT haben zu einer signifikanten Senkung der Lokalrezidivraten geführt [3, 5, 7, 12, 33]. Ungeachtet dessen erleiden bis zu 10 % aller Rektumkarzinompatienten ein LRRK, das mit signifikanter Morbidität und Mortalität [2, 33] sowie einer Verschlechterung der Lebensqua-
lität [19] einhergeht. Die komplette chirurgische Resektion (R0) des LRRK stellt hierbei den wichtigsten Faktor für das Gesamtüberleben dar [4] und gilt, wann immer möglich, als die anzustrebende Therapiemodalität [14, 30].
RT/RCT »kannEinediepräoperative R0-Resektionsrate erhöhen Eine präoperative RT/RCT kann die R0Resektionsrate erhöhen und bei inoperabler Situation eine nachhaltige Symptomlinderung generieren [13]. Dennoch liegen bis dato keine prospektivrandomisierten Phase-III-Studien zum Einsatz der RT/RCT bei der multimodalen Behandlung des LRRK vor. Eine große systematische Übersicht publizierter Behandlungsserien aus den Jahren 1990 bis 2010 zeigte eine signifikante Disparität im medianen (13–60 Monate) und 5-Jahres-Gesamtüberleben (11–51 %) mit beträchtlichen Unterschieden in der Rate von R0/R1-Resektionen sowie der Anwendung einer perioperativen Chemotherapie (CHT) und/oder RT [29]. Vor diesem Hintergrund sollte die potenzielle Morbidität, welche mit einer erneuten RT assoziiert ist, gegen den erwarteten Nutzen in Bezug auf das Erreichen einer kurativen Resektion abgewogen werden. Die Arbeit fasst die Datenlage zur Rebestrahlung von Patienten mit LRRK zusammen. Der Fokus liegt auf der externen Strahlentherapie (EBRT), wobei auch weitere Strahlentherapietechniken, wie die intraoperative Strahlentherapie (IORT) als Komponen-
ten multimodaler Behandlungsregime für das LRR
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