Alles optimal geregelt

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REPORT


STEUERUNGS - UND REGELUNGSTECHNIK

Alles optimal geregelt

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Automatisierte Funktions­­­ entwicklung eines Automatik­­ getriebes mittels Deep Reinforcement Learning Katja Deuschl, Thomas Doster, Gerd Gaiselmann, Stefan Studer [Mercedes-Benz]

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„Die nächste Fahrzeug­ 22 generation hat keine

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mechanische Lenkung mehr“

Fahrfunktionen

Interview mit Roland Arnold

Andreas Homann, Torsten Bertram

[Schaeffler Paravan Technologie]

[TU Dortmund], Martin Keller [ZF]

Die ersten rund 125 Jahre der Automobilgeschichte waren doch recht einfach: Fahrzeuge wurden ausschließlich von menschlichen Fahrern fortbewegt, die zu 100 % das Fahr­ zeug kontrollierten. Aber die in den vergangenen 15 Jahren immer stärker eingeführten ADAS-Systeme erfordern nun ausgeklügelte Steuerungs- und Regelungsalgorithmen auf dem Level des Universalwerkzeugs Mensch, um das Fahr­ zeug in kritischen Situationen zu kontrollieren. Ein Schritt in diese Richtung sind teilautomatisiert fahrende Fahr­ zeuge des SAE-Levels 2, die den Fahrer bereits in vielen Teilfunktionen unterstützen. Inzwischen steht die Automobilentwicklung bereits vor dem nächsten Schritt hin zum hoch- und vollautomatisier­ ten Fahren. Dies erfordert große Fortschritte nicht nur für die Entwicklung einer KI-gesteuerten Fahrzeugelektronik, sondern auch für die hierfür notwendige Sensorik und Aktorik. Soll das Roboterfahrzeug demnächst auf Zuruf pünktlich gebucht und sicher genutzt werden, dann muss nicht mehr nur das Fahrzeug an sich, sondern vor allem dessen intelligente Steuerungs- und Regelungstechnik im Zentrum der Entwicklung stehen.

© unlimit3d | stock.adobe.com

Ein Projekt der Mercedes-Benz AG befasst sich mit der Frage, wie mit Methoden der künstlichen Intelligenz der Gangwechsel im Automatikgetriebe entwickelt und opti­ miert werden kann. Durch den Einsatz von Deep Rein­ forcement Learning können neue Ansteuerungskonzepte erzeugt und Optimierungspotenziale bestehender Steue­ rungskonzepte erkannt werden. Automatisierte Fahrzeuge höherer Automatisierungsstufen sollen in Zukunft eine wesentliche Komponente der individuellen Mobilität dar­ stellen. Dazu müssen sie das Umfeld erfassen, Situationen erkennen und das Fahrzeug selbstständig steuern. Die TU Dortmund beschreibt am Beispiel der dynamischen Vorsteuerung des Kurswinkels, wie das Zusammenwirken der Aktoren eine Trajektorienfolgeregelung ebenso gut realisieren kann wie ein menschlicher Fahrer. Im Interview berichtet Roland Arnold, CEO von Schaeffler Paravan Technologie, über Space Drive, das nach sei­ ner  Aussage erste straßenzugelassene Drive-by-WireSystem.  Es ersetzt die mechanische Übertragung von Lenk­­­b­e­fehlen, Beschleunigen oder Bremsen durch elektroni­­sche Signale. Alexander Heintzel

ATZ elektronik 09|2020   15. Jahrgang

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