Besser Akupunktur als gar keine Schmerzbehandlung
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Empfehlungen von Experten
Migräne-Attacke: Richtig handeln im ärztlichen Notdienst Bei unbekannten Patienten, die wegen einer Migräneattacke den ärztlichen Notdienst rufen, rät Dr. Astrid Gendolla dazu, per Bildgebung vaskuläre Ereignisse auszuschließen. Wenn Patienten mit einer Migräneattacke den ärztlichen Notdienst beanspruchen, ist davon auszugehen, dass sie zuvor bereits erfolglos Analgetika eingenommen haben. Laut S1-Leitlinie zur Migräne-Therapie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ist die intravenöse (i.v.) Gabe von 1.000 mg Acetylsalicylsäure (ASS) mit oder ohne Metoclopramid (MCP) das Mittel der Wahl. Für 10–40 mg MCP i.v. sind eigenständige analgetische Effekte nachgewiesen.
Soweit keine Kontraindikationen bestehen, kann alternativ Sumatriptan 6 mg subkutan verabreicht werden – es sei denn, die Patienten haben bereits Tage vorher orale Triptane eingenommen. Dann ist kein wesentlicher Behandlungserfolg mehr zu erwarten. Wiederkehrende Kopfschmerzen können laut Leitlinie mit 1.000 mg Metamizol i.v. behandelt werden. Zu beachten ist, dass dies zu einem Blutdruckabfall und zu allergischen Reaktionen führen kann.
Vaskuläre Ereignisse ausschließen
Bei unbekannten Patienten mit heftigen Kopfschmerzen rät Neurologin Dr. Astrid Gendolla aus Essen, per Bildgebung vor allem vaskuläre Ereignisse wie eine Sinusvenenthrombose auszuschließen. Bei aku-
tem Kopfschmerz ohne neurologische Zusatzsymptome seien 1.000 mg Metamizol i.v. mit Blick auf potenzielle Blutungen sicherer als ASS.
Behandlung bei Kindern
Wird man zu einem Kind mit schwerer Kopfschmerzattacke gerufen, ist ein Tipp von Gendolla, das Kind aufzufordern, den Kopf nach unten zu nehmen und ihn zu schütteln. Wird der Schmerz schlimmer, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Migräne. Bestätigt sich der Verdacht, wird mit Ibuprofen 1,0 bis 2,0 mg/kg Körpergewicht oral behandelt. Dr. Thomas Meißner Dieser Beitrag wird präsentiert von der „Ärzte Zeitung“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS).
Addition der Effekte?
Wenn man die Akupunktur mit einer Nicht-Behandlung vergleicht, zeigt sie in der Schmerztherapie beachtliche Effekte. Einen genaueren Blick auf die Wirkmechanismen und die aktuelle Datenlage warfen Experten auf dem virtuellen Schmerzkongress.
methodische Qualität der Studien war sehr heterogen. Bei mehr als drei Viertel der Patienten war die Akupunktur nur gegen Nichtbehandlung verglichen worden und nicht mit einer Scheinbehandlung.
Akupunktur ist in der Behandlung von Schmerzen nachweislich wirksamer als keine Behandlung und auch als Analgetika der WHO-Klasse I. Das trifft aber auch auf die in einfach verblindeten Akupunkturstudien als Kontrolle gewählte Scheinakupunktur zu. Eine große Metanalyse [1] schloss die Rohdaten von 20.827 Schmerzpatienten aus 39 randomisiert kontrollierten Studie ein, darunter viele Studien aus China. Die
Im Ergebnis zeigte sich die Akupunktur bei allen untersuchten Schmerz erkrankungen, das heißt bei Kopfschmerz sowie bei muskuloskelettalen Schmerzen einsc
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