Erweiterte Bildgebung in der urologischen Endoskopie
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M. C. Kriegmair1 · S. Hein2 · D. S. Schoeb2 · H. Zappe3 · R. Suárez-Ibarrola2 · F. Waldbillig1 · B. Gruene1 · P.-F. Pohlmann2 · F. Praus2 · K. Wilhelm2 · C. Gratzke2 · A. Miernik2 · C. Bolenz4 1
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Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland 2 Medizinische Fakultät, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 3 Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK, Universität Freiburg, Freiburg, Deutschland 4 Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
Erweiterte Bildgebung in der urologischen Endoskopie Die urologische Endoskopie ist ein viel beachtetes Forschungsfeld mit großem Entwicklungspotential. Es können verschiedene grundsätzliche Optimierungsansätze differenziertwerden. Die Qualität etablierter Bildgebungsmodalitäten, wie dem Weißlicht, wird z. B. durch digitale Bildveränderungen weiter verbessert. In experimentellen Ansätzen wie der Multispektralbildgebung werden verschiedene Modalitäten miteinander kombiniert. Durch sog. Sonden(Probe-)basierte Verfahren soll die verfügbare Bildgebung erweitert und eine optische Biopsie ermöglicht werden. Die verbesserte Befunddokumentation und der -transfer sind aktuell Ziele größerer Forschungsverbünde. Zuletzt soll auch der Einsatz der künstlichen Intelligenz Einzug in die Endourologie halten. Insbesondere in der deutschen Forschungslandschaft werden diese urologischen Schlüsseltechnologien in einer Vielzahl aktueller Projekte weiterentwickelt.
Einleitung Aktuell erkranken in Deutschland pro Jahr ca. 30.000 Menschen an einem Harnblasenkarzinom [1]. Damit ist das Harnblasenkarzinom die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung, für die eine stark steigendende Inzidenz prognostiziert wird [2]. Für die Diagnose ist die Zystoskopie weiter der Goldstandard und im Falle suspekter Befunde erfolgt die transurethrale Tumorresektion der
Harnblase (TURB; [3]). Die Risikoklassifikation und die weiterführende Therapie hängen wesentlich von der vollständigen Detektion und histopathologischen Sicherung aller maligne entarteten Areale ab [4]. Die Wertigkeit der Zystoskopie und TURB wird folglich wegweisend durch die Güte der Tumordetektion aber auch -dokumentation bedingt. Zahlreiche moderne Technologien befinden sich aktuell in präklinischer und klinischer Testung um die Zystoskopie und die TURB über die bereits etablierten Methoden hinaus zu verbessern.
Etablierte endoskopische Bildgebungsmodalitäten Der Goldstandard der endoskopischen Bildgebung der Harnblase ist die Weißlichtzystoskopie (WLZ). Weitere etablierte Verfahren sind die photodynamische Diagnostik (PDD), das „narrow band imaging“ (NBI; Olympus Winter & Ibe GmbH, Hamburg) sowie Systeme der digitalen Kontrastverstärkung, wie z. B. das Image 1S-System ehemals SPIES (Karl Storz GmbH, Tuttlingen), die alle bereits im klinischen Alltag Anwendung finden [5]. Aktuelle Befragungen zeigen, dass 60 %
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