Diagnostik in der Gastronomie
Im ersten Kapitel habe ich Ihnen einen kurzen Überblick darüber gegeben, wie psychologische Fragestellungen untersucht werden können. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Bildung von Hypothesen und der statistischen Prüfung von erhobenen Daten. Zum Erhe
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Diagnostik in der Gastronomie 6.1
Einleitung – 102
6.2
Psychologische Diagnostik in der Gastronomie – 104
6.2.1 6.2.2 6.2.3
Wozu eine Arbeitsanalyse? – 104 Arbeitszufriedenheit – 104 Gästezufriedenheit – 106
6.3
Evaluation – 108
6.4
Forschungsprojekte in der Hotel- und Barpsychologie – 109
C. Lampert, Hotel- und Barpsychologie, DOI 10.1007/978-3-8274-3030-4_6, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
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Kapitel 6 • Diagnostik in der Gastronomie
6.1
Einleitung
Im ersten Kapitel habe ich Ihnen einen kurzen Überblick darüber gegeben, wie psychologische Fragestellungen untersucht werden können. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Bildung von Hypothesen und der statistischen Prüfung von erhobenen Daten. Zum Erheben von Daten werden in der Psychologie oft Tests und Fragebögen verwendet. Im nun folgenden Kapitel möchte ich Ihnen einen Anwendungsbereich vorstellen, der auch innerhalb der Hotel- und Barpsychologie von großem Nutzen sein kann, die Hotel- und Bardiagnostik (. Abb. 6.1). Den Begriff »Diagnostik« kennen Sie sicher aus der Medizin. Eine Diagnose steht am Ende eines vorhergehenden Untersuchungsprozesses. Und von ihr wiederum leiten sich Prognose und Therapie ab. Ebenso wie in der Medizin, so gibt es auch eine Diagnostik in der Psychologie. Die Aufgaben psychologischer Diagnostik sind zum Beispiel die Untersuchung von Intelligenz, die Überprüfung zur Schuleignung, Berufsauswahlverfahren, Fahreignungsüberprüfung, gerichtlich angeordnete Überprüfungen und Untersuchungen zur klinisch-psychologischen oder psychiatrischen Abklärung. Der Prozess der Diagnosestellung umfasst das Beschreiben, Messen und Klassifizieren eines Phänomens (z.B. eines Krankheitsbildes) sowie die daraus abgeleitete Prognose. Psychologische Diagnostik ermöglicht das Erfassen von Persönlichkeitsmerkmalen ebenso wie das Ermitteln der Bedingungen menschlichen Verhaltens. Zu den diagnostischen Untersuchungsinstrumenten gehören zum Beispiel standardisierte (vereinheitlichte) Testverfahren, die bestimmte Gütekriterien aufweisen. Gütekriterien sind ein Maß für die Qualität eines Tests und machen diesen der wissenschaftlichen Überprüfung und Bewertung zugänglich. Die Genauigkeit eines Fragebogens oder Tests hängt vor allem von den Hauptgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität ab. Die Objektivität bezieht sich auf die Unabhängigkeit der Testergebnisse von der Person des Untersuchers. Man unterscheidet: Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität. Die Durchführungsobjektivität eines Tests bezieht sich auf die Unabhängigkeit von der Person, die ihn durchführt. Eine hohe Auswertungsobjektivität liegt vor, wenn unterschiedliche Testauswerter zu den gleichen Testwerten kommen. Und eine hohe Interpretationsobjektivität liegt vor, wenn beispielsweise unabhängige Bartender bei gleichem Auswertungsergebnis zu dem gleichen Schluss kommen. Die Reliabilität (Zuverlässigkeit) sagt aus, ob ein Messinstrument (z.B. ein Test) die Daten zuverlässig erfasst. Bei wiederholter Messung sollte das g
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