Die etwas andere Ursache einer Obturation bei stenosierender Ileitis terminalis

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REPORT


P. Schmidt-Wilcke · S. Knorr · T. Wilhelm Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, St. Vinzenz Hospital Köln, Köln-Nippes, Deutschland

Die etwas andere Ursache einer Obturation bei stenosierender Ileitis terminalis Fallbericht eines 39-jährigen Patienten mit M. Crohn

Anamnese Die chirurgische Vorstellung des 39jährigen Patienten erfolgte im Dezember 2019 durch die Gastroenterologie in domo im Rahmen der stationären Aufnahme. Bei dem Patienten war ein histologisch gesicherter M. Crohn der Ileozäkalregion seit 2015 bekannt, wobei die Erkrankung im akuten Schub hausärztlicherseits mit Budenosid (Budenofalk , 3 g, 1–1–1 [Dr. Falk Pharma GmbH, Freiburg, Deutschland]) über wenige Tage wiederholt behandelt worden war. Eine niedergelassene fachgastroenterologische Anbindung bestand zu keinem Zeitpunkt. Die ca. alle 4 Monate auftretenden akuten Schübe präsentierten sich mit klassischerweise mit Diarrhöen und krampfartigen Unterbauchbeschwerden. Bei Exazerbation der Beschwerden war der Patient bereits schon einmal im Juni 2019 stationär im St. Vinzenz Hospital Köln gastroenterologisch behandelt worden. Hier war bei CT-morphologisch gesicherter gedeckt perforierter Ileitis terminalis mit einem (der ventralen Bauchwand) anliegenden 4 cm großen Abszess interdisziplinär bereits die Empfehlung zur interventionellen Abszessdrainage und zu einer zweizeitigen laparoskopisch assistierten Ileozäkalresektion ausgesprochen worden; dies hatte der Patient aber strikt abgelehnt. Unter antibiotischer Therapie stellte sich sonographisch und laborchemisch im Verlauf eine schnelle Befundbesserung ein, sodass der Patient nach erfolgter

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konservativer Therapie und problemlosem Kostaufbau entlassen werden konnte. Eine damals durchgeführte Koloskopie zeigte neben akut entzündlichen Veränderungen eine beginnende, aber funktionell nichtrelevante Lumeneinengung im Bereich des terminalen Ileums. Die Empfehlungen zur Betreuung durch einen niedergelassenen Gastroenterologen und zur Einleitung einer adäquaten medikamentösen Therapie zur Remissionserhaltung wurden nach der Entlassung nicht umgesetzt. Die Wiedervorstellung des Patienten erfolgte 6 Monate später mit erneuten krampfartigen Beschwerden seit 6 Tagen.

Aufnahmestatus und Diagnostik Bei Aufnahme präsentierte der Patient ein druckschmerzhaftes, rechtes Abdomen ohne Abwehrspannung. Laborchemisch zeigten sich nur gering erhöhte Infektionsparameter, und die sonstmehrfachen Stuhlentleerungen im Rahmen eines akuten Schubes wurden nicht beschrieben. Sonographisch präsentierte der Patient eine Ileitis terminalis mit Wandverdickung über eine Länge von mehreren Zentimetern ohne erneute nachweisbare Abszessformation gegenüber den im Juni 2019 erhobenen Vorbefunden. Proximal hiervon stellte sich eine Distension des Ileums auf 3,5 cm dar. Bei V. a. eine Lumenverlegung infolge eines vermuteten akuten entzündlichen Schubs wurde die zusätzliche Durchfüh-

rung einer Computertomographie des Abdomens veranlasst (. Abb. 1a,b). Die CT-Aufnahme bestätigte die bekannte Ileitis terminalis mit ödematöser zirk