Die Fahrradergometrie in der arbeitsmedizinischen Vorsorge

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Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie

Übersichten Zbl Arbeitsmed https://doi.org/10.1007/s40664-020-00387-6 © Der/die Autor(en) 2020

S. Sammito1,2 · F. Heblich3,4 · N. Güttler5 1

Fachgruppe I 3 Foschung & Erprobung, Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, Köln, Deutschland 2 Bereich Arbeitsmedizin der Medizinischen Fakultät, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland 3

Schiffsarztlehrgang GbR, Kiel, Deutschland Betriebsärztlicher Dienst, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland 5 Klinische Flugmedizin, Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck, Deutschland 4

Die Fahrradergometrie in der arbeitsmedizinischen Vorsorge Eine ausreichend hohe körperliche Leistungsfähigkeit ist für viele Berufsgruppen von elementarer Bedeutung für die Bewältigung der täglichen Arbeitsanforderungen. Zwar ist mit ca. 3,8 Mio. Beschäftigten in verschiedenen Berufsfeldern (Bauwirtschaft, Landwirtschaft, Bergbau etc.) jeder 11. Arbeitnehmer in einem Tätigkeitsfeld beschäftigt [1], in dem eine hohe körperliche Leistungsfähigkeit zum Berufsbild gehört. In der Arbeitsmedizin stellen jedoch jene mit gleichzeitig hoher körperlicher Gefährdung bei nicht ausreichend körperlicher Leistungsfähigkeit eine besonders zu betreuende Gruppe dar. Dies umfasst Angehörige der Berufsfeuerwehren, Kräfte der Sicherheitsorgane (Polizei, Militär) und Beschäftigte in Arbeitsfeldern mit Gefährdungen aufgrund des Arbeitsumfeldes (z. B. Arbeiten in großer Höhe, unter Atemschutz, unter besonderen klimatischen Bedingungen). So wird u. a. für Tätigkeiten unter extremer Hitzeund Kältebelastung, für Taucharbeiten mit Atemgasversorgung sowie für Arbeiten, die das Tragen von Atemschutzgeräten der Gruppen 2 und 3 bedingen, eine Pflichtvorsorge gemäß der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV; [2]) und für die letztgenannten eine wiederkehrende Eignungsuntersuchung nach z. B. Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 7 bzw. FwDV 8 vorgeschrieben [3, 4]. Der mögliche Umfang der arbeitsmedizinischen Vorsorge inkl. eventueller Untersuchungen ist spätestens seit

der Novellierung der ArbMedVV individuell an den Probanden anzupassen, „Kochrezepte“ sind weder mit den rechtlichen Vorgaben, noch mit den aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen vereinbar. So stellt die (Fahrrad-)Ergometrie gerade für die oben aufgeführten Berufsfelder eine häufig diskutierte Untersuchungsmethode zur Feststellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und im Rahmen der Diagnostik kardialer Erkrankungen dar.

Methode Auf Basis einer selektiven Literaturrecherche unter Einbeziehung von Empfehlungen aus Leitlinien und Lehrbüchern zur Fahrradergometrie ist es das Ziel dieses Übersichtsartikels, dass der Leser im Anschluss die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Fahrradergometrie für den Einsatz im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge und Eignungsuntersuchung kennt.

Wissenschaftliche Empfehlungen

für Kardiologie [7]) bzw. 2006 (Österreichische Kardiologische Gesellschaft [8]) und wurden seitdem nicht mehr ak