Die fokale Therapie und der Stellenwert der Magnetresonanztomografie
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Prostatakarzinom
Die fokale Therapie und der Stellenwert der Magnetresonanztomografie Angelika Borkowetz
Beim Prostatakarzinom kann die fokale Therapie eine Option sein, um die Lebensqualität der Patienten lange hoch zu halten. Ihr Einsatz ist jedoch nur unter bestimmten Bedingungen möglich.
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eim Prostatakarzinom (PCA) mit niedrigem Risiko besteht die Möglichkeit der aktiven Überwachung des Tumors [1, 2]. Durch regelmäßige Kontrollen des PSA-Wertes sowie Kon trollbiopsien soll ein Progress frühzeitig erkannt werden, um dann eine kurative Therapie einzuleiten. Etwa 50 % der Patienten, die sich bei einem Niedrigrisiko-PCA für aktive Überwachung entscheiden, werden diese im Verlauf von etwa zehn Jahren – meist aufgrund eines Tumorprogresses – zugunsten einer kurativen Therapie verlassen haben [3]. Die fokale Therapie ist eine Möglichkeit, den Tumorprogress hinauszu zögern, zugleich aber das Risiko von Komplikationen durch die Therapie m inimal zu halten. So lässt sich die L ebensqualität der Patienten lange aufrechterhalten, ohne dabei ein onkolo gisches Risiko einzugehen. Kurative Therapieoptionen können dann im Falle eines Tumorprogresses angewendet werden. Vor der Einleitung einer aktiven Überwachung oder einer fokalen Therapieist es unabdingbar, den Tumor in seiner Aggressivität, aber auch in seiner Lokalisation genau zu definieren. Bei der alleinigen ultraschallgestützten Prostatabiopsie kann es jedoch bei bis zu 48 % der Fälle zu einem Upgrading des Gleason-Scores des Biopsiepräparates verglichen mit dem des radikalen Prostatektomiepräparates kommen [4]. Dies kann die Therapie verzögern und
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ein schlechteres onko logisches Outcome des Patienten aufgrund einer zu gering eingeschätzten Tumoraggressivität zur Folge haben.
mpMRT in der Diagnostik des Prostatakarzinoms Die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT) der Prostata hat eine höhere Sensitivität und Spezifität im Vergleich zum Graubild-Ultraschall [5]. Dadurch können tumorsuspekte Herde besser visualisiert werden. Mit Hilfe von softwarebasierten Fusionssystemen, direkt in der MRT oder mit Hilfe einer kognitiven Fusion können diese dann gezielt biopsiert werden. Dadurch erhöht sich zum einen die Detektionsrate klinisch signifikanter PCA, zum anderen stimmt der Gleason-Score des Biopsie präparates hier besser mit dem des radikalen Prostatektomiepräparates überein und ermöglicht so eine bessere Voraus sage der Tumoraggressivität [6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13]. Dies wiederum hat eine bessere Beratung des Patienten für die weitere Therapie seiner Tumorerkrankung zur Folge. Insbesondere vor Beginn einer aktiven Überwachung ist es unabdingbar, die Aggressivität eines PCA genau vorauszusagen. Durch den frühen Einsatz von mpMRT und gezielter Biopsie in der Primärdiagnostik kann die Gefahr, dass in der Kontrollbiopsie unter aktiver Überwachung eine Tumorprogression nachgewiesen wird, vermindert werden [14, 15]. Auch bei Kontrollbiopsien im
weiteren Verlauf zeigen die Patienten mit mpMRT eine niedrigere Rate an Progression
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