Entscheidungskriterien und Patientencharakteristika zur patientenorientierten Therapie der Feldkanzerisierung

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REPORT


W. G. Philipp-Dormston1,2 · R. Aschoff3 · T. von Braunmühl4 · T. Eigentler5 · T. Haalck6 · K.-M. Thoms7 1

© Der/die Autor(en) 2020

Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland Hautzentrum Köln, Klinik Links vom Rhein, Köln, Deutschland 3 Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland 4 Praxis für Dermatologie und Allergologie im Isarklinikum München, München, Deutschland 5 Zentrum für Dermatologische Onkologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland 6 Fachbereich Dermatologie, Ambulanzzentrum des UKE GmbH – Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, Deutschland 7 Hautkrebszentrum der UMG/Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Göttingen, Deutschland 2

Entscheidungskriterien und Patientencharakteristika zur patientenorientierten Therapie der Feldkanzerisierung Ein standardisierter Bewertungsalgorithmus für individuelle Behandlungskonzepte Aktinische Keratosen treten häufig chronisch rezidivierend und multilokulär im Sinne einer Feldkanzerisierung auf. Viele der Überlegungen, die wir im Alltag zur Einschätzung des Therapieerfolgs bzw. einer Therapieentscheidung heranziehen, wurden bislang nicht systematisch evaluiert. Um eine gleichermaßen patientenbezogene wie sinnvolle und nachhaltige Therapieentscheidung treffen zu können, bietet sich die Erarbeitung von Patiententypologien und patientenorientierten Entscheidungskriterien an.

Hintergrund Aktinische Keratosen (AK) gehören zu den häufigsten Hautläsionen im dermatologischen Alltag [1]. In einer Studie aus Deutschland betrug die standardisierte Prävalenz der AK 2,7 % auf Basis einer großen Kohorte von Arbeitnehmern bzw. 1,8 % auf Basis von 4,5 Mio. Versicherungsdaten. Die Häufigkeit stieg mit zunehmendem Alter an – von 1,6 % im

Alter von bis zu 60 Jahren auf 8,2 % bei den 80- bis 89-Jährigen [2]. AK entstehen in erster Linie durch die kumulative Exposition gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung und finden sich daher überwiegend an chronisch lichtexponierten Hautarealen, wie z. B. Stirn, Halsbereich, Arme oder Handrücken [3, 4]. Faktoren wie steigende Lebenserwartung, geändertes Freizeitverhalten, Umweltveränderungen und die damit verbundene wachsende kumulative Sonnenlichtexpositiondürftenzueinerweiterhin wachsenden Prävalenz der AK beitragen [5, 6]. Eine hohe Prävalenz von AK lässt sich zudem bei Patienten beobachten, die auf eine chronische Immunsuppression angewiesen sind [7]. AK-Läsionen können in unterschiedlichen Stadien (kategorisiert z. B. klinisch I–III nach Olsen et al. [8] oder histologisch nach Röwert-Huber et al. [9]) auftreten, wobei sie häufig ein ganzes Hautareal (Feldkanzerisierung) betreffen, das neben sichtbaren auch subklinische AKLäsionen umfasst, bei denen die gleichen molekulargenetischen Veränderun-

gen vorliegen [5, 10]. Auch wenn es derzeit nicht möglich ist, das individuelle Progressionsrisiko einer spezifischen AK-LäsionineinPlattene