Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurfleistung

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REPORT


© Heart Failure Association 2020

Medizin ak tuell

Die Jahrestagung der Heart Failure Association ist der weltweit führende Kongress für kardiologische Experten zum Thema Herzinsuffizienz. Auch dieser Kongress fand dieses Jahr virtuell statt.

Trial and Error ohne Ende?

Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurfleistung Nach Erfolgen mit Vericiguat bei Herzinsuffizienz mit erniedrigter Auswurffraktion gab es Hoffnungen, dass diese Therapie auch bei Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion wirksam sein könnte. Danach sieht es aber nicht aus.

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ie Liste der medikamentösen Therapien, die bei Herzinsuffizienz mit erniedrigter Auswurffraktion (HFrEF: Heart Failure with reduced Ejection Fraction) den Krankheitsverlauf nachweislich günstig verändern, bei Herzinsuffizienz mit weitgehend erhaltener Auswurffraktion (HFpEF: Heart Failure with preserved Ejection Fraction) aber durchweg enttäuschten, wird immer länger. Auch Vericiguat muss nun wohl als neueste Therapie auf diese Liste gesetzt werden. Als Stimulator der lösliCARDIOVASC  2020; 20 (4) 

chen Guanylatzyklase (sGC) verstärkt Vericiguat die Produktion des Signalmoleküls zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP). sGC wird normalerweise durch Stickstoffmonoxid (NO) aktiviert, was bei Herzinsuffizienz jedoch nicht mehr in ausreichendem Maß erfolgt.

Erfolg in VICTORIA-HF, Enttäuschung in VITALITY-HFpEF In der VICTORIA-HF-Studie ist gerade erst gezeigt worden, dass Vericiguat bei ausgewählten Patienten mit Herzinsuf-

fizienz des HFrEF-Phänotyps sowie Anzeichen für eine klinische Verschlechterung den Krankheitsverlauf additiv zur Standardtherapie verbessert. Vor allem erneute Klinikaufenthalte wegen Herzinsuffizienz wurden deutlich reduziert. In der weitaus kleineren VITALITYHFpEF-Studie sollte geprüft werden, ob Vericiguat auch bei Herzinsuffizienz vom HFpEF-Phänotyp zumindest von symptomatischem Nutzen sein würde. Doch der Versuch, die mit dieser Form der Herzinsuffizienz einhergehende Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Vericiguat substanziell zu verbessern, schlug fehl. Dr. Paul W. Armstrong von der University of Alberta in Edmonton, Kanada, hat die Ergebnisse beim digitalen ESC-Programm „HFA Discoveries“ vorgestellt.

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Keine Verbesserung der Lebensqualität erreicht VITALITY-HFpEF diente dem Nachweis möglicher günstiger Effekte von Vericiguat auf die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität mit Schwerpunkt auf der körperlichen Einschränkung durch die Herzinsuffizienz. Als Messinstrument war dazu der KCCQ-PLS (Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire Physical Limitation Score) verwendet worden. Zu Beginn und am Ende einer 24-wöchigen Behandlung mit Vericiguat (10 oder 15 mg/Tag) oder Placebo wurde damit der Grad der körperlichen Beeinträchtigung bei den insgesamt 789 randomisierten Studienteilnehmern mit HFpEF (mittlere Auswurffraktion: 56 %) als primärer Endpunkt erfasst. In der SOCRATES-Preserved-Studie hatten sich zuvor Anhaltspunkte für einen möglichen positiven Effekt von Vericiguat auf die mittels KCCQ-PLS dokumentierte Lebensqual