Kein Einfluss auf die Kognition durch Stimulanzien
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Kein Einfluss auf die Kognition durch Stimulanzien
Kommentar
Viele Studenten nehmen verschreibungspflichtige Stimulanzien ein, da sie sich eine Leitungssteigerung davon erhoffen. Ob sie damit tatsächlich ihre Noten verbessern, überprüften Wissenschaftler von der Universität in Maryland.
D
ie Autoren führten eine Längsschnittstudie bei 898 Studenten im 2. und 3. Studienjahr durch, die kein ADHS hatten. Sie teilten sie in vier Gruppen ein: Die erste Gruppe (68,8 %) nahm über den ganzen Verlauf der Studie keine Stimulanzien ein. Die zweite Gruppe (8,7 %) nahm sie im 3., aber nicht im 2. Studienjahr, die dritte Gruppe (5,8 %) im 2., aber nicht im 3. Studienjahr, die vierte Gruppe (16,7 %) nahm sowohl im 2. als auch im 3. Studienjahr Stimulanzien ein. Generell griffen die Studenten insgesamt nur selten zu Methylphenidat & Co.: In Gruppe 4 an 14 Tagen im Jahr, in der zweiten und dritten Gruppe an 4 beziehungsweise 3 Tagen im Jahr.
Die Studienergebnisse im 3. Studienjahr waren in der Gruppe, die keine Stimulanzien einnahm, tendenziell besser als die der anderen Gruppen, zeigten jedoch keinen signifikanten Unterschied. Die Leistungen der Gruppe zwei bis vier unterschieden sich nicht voneinander. Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Studenten ihre Studienergebnisse mittels Medikamenten nicht verbessern konnten und dass die Einnahme von Stimulanzien daher nicht zu einem kognitiven Enhancement führt. Arria AM et al. Do college students improve their grades by using prescription stimulants nonmedically? Addict Behav 2017;65:245–9
Auch wenn die Studenten aus verschiedenen US-amerikanischen Colleges nicht von den Stimulanzien profitierten, so bleibt doch offen, ob ihre Leistungen ohne Stimulanzien schlechter gewesen wären. Gegen diese Hypothese spricht allerdings, dass es keinen Unterschied machte, ob die Studenten die Medikamente nur im 2., im 3. oder in beiden Studienjahren genommen hatten. Allerdings wird den Lesern in der Laienpresse leider immer noch vermittelt, dass ein kognitives Enhancement mit Stimulanzien möglich wäre. Dies unterstützt unnötigerweise den „Schwarzmarkt“. Denn die vorliegenden Studienergebnisse weisen eher darauf hin, dass es sich hier um einen Placeboeffekt handelt. Dies vermutete bereits Russel Barkley durch seine Studien aus dem Jahr 2005 mit Autofahrtsimulationen. Die vorliegende Langzeitstudie konnte auch zeigen, dass sich keine Abhängigkeit entwickelte – selbst in der vierten Gruppe, die die Stimulanzien über beide Jahre einnahmen, blieb der Konsum mit 14 Tagen/Jahr niederDr. Kirsten Stollhoff frequent.
Blickdiagnose: Enterothorax
Bei dieser Patientin betrug der posterolaterale Zwerchfelldefekt, auch BochdalekHernie genannt, 3 x 4 cm (Abb.). Am dritten Lebenstag erfolgte der primäre chirurgische Verschluss. Nach der Operation war eine Hochfrequenzbeatmung,
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aber keine extrakorporale Membranoxygenierung mehr erforderlich. Nach einem Monat wurde das Mädchen in gutem Zustand nach Hause entlassen. Ein halbes Jahr später kam es zum Rezidiv und es war ein zweiter Eingriff erf
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