Leitliniengerechte Diagnostik und Stadien-adaptierte Therapie
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Schwerpunkt malignes Melanom
Leitliniengerechte Diagnostik und Stadien-adaptierte Therapie bis vor wenigen Jahrzehnten war das maligne Melanom eine seltene Erkrankung. Bereits 2012 hatte es sich jedoch zur fünft häufigsten Malignomerkrankung in Deutschland entwickelt. Aufgrund des aggressiven Wachstums mit frühzeitiger Metas tasierung spielt Prävention und Früherkennung eine wichtige Rolle. Ziel ist es, die Erkrankung in einem niedrigen Stadium zu diagnostizieren und kurativ intendiert zu behandeln sowie durch leitlinienkonforme Kontrollen ein etwaiges Rezidiv mög lichst rasch zu erfassen. Dem tragen wir in dieser Schwerpunkt ausgabe Rechnung. Zur Diagnostik und Therapie lokalisierter Malignomerkran kungen nimmt Nina Devereux im ersten Beitrag ausführlich Stellung. ▶Seite 10
© [M] Frau: Antonyuk | Hand mit Lupe: Nikolai Sorokin / fotolia | Melanom: wikipedia.org
Fortschritt in der Systemtherapie
Mit Einführung der Immuntherapie gelang ein Durchbruch in der Systemtherapie metastasierter Erkrankungen. Es konnte so wohl eine signifikante Verlängerung des Gesamt- und rezidiv freien Überlebens als auch für einige der Patienten Langzeit remission erzielt werden. Auch die erweiterten Möglichkeiten in der Diagnostik mit Einführung molekulargenetischer Untersuchungen und konse kutiver Entwicklung zielgerichteter Therapien haben mit dem Einsatz der BRAF- und MEK-Inhibitoren zu einer erheblichen Verbesserung des Outcomes von Patienten mit entsprechender Mutation geführt. Vor dem Hintergrund dieser vielversprechenden Ergebnisse in der metastasierten Krankheitssituation und bei hohem Rezi divrisiko in lokal fortgeschrittenem Tumorstadium wurde der Einsatz sowohl der Immuntherapie als auch der zielgerichteten Therapie in der adjuvanten Situation untersucht – ebenfalls mit dem Ergebnis eines verbesserten Gesamt- und rezidivfreien Überlebens. Die therapeutischen Möglichkeiten sowohl in der adjuvanten als auch in der fortgeschrittenen Krankheitssituation werden in zwei Beiträgen von Peter Mohr und Christoffer Gebhardt aus führlich erläutert. ▶Seite 18 und ▶Seite 24
Nebenwirkungen im Blick
Neu an diesen Therapieoptionen im Vergleich zu zytostatischer Therapie ist das Nebenwirkungsspektrum: Es kann unter der Immuntherapie zu überschießenden immunvermittelten Reak tionen an nahezu sämtlichen Organsystemen kommen mit teil
© Martin Zitzlaff/www.zitzlaff.com
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Dr. Wiebke Hollburg Hämatologisch-Onkologische Praxis Altona (HOPA) im Struenseehaus Mörkenstrasse 47, 22767 Hamburg [email protected]
weise irreversiblen Therapiefolgen – auch in der zielgerichteten Behandlung mit Kinaseinhibitoren besteht ein breites Spektrum therapieassoziierter Nebenwirkungen. Daher bedarf es einer en gen Überwachung und Anbindung der Patienten, um möglichst früh eine etwaige Therapie, welche adaptiert an die Schwere der Nebenwirkung und das betroffene Organ erfolgt, einleiten zu können und eine hohe Patientencompliance bei der oralen ziel gerichteten Therapie zu erreichen. Unerlässlich ist das enge
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