Neues in der Therapie bei Diabetes Typ 2 -was geht noch?

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REPORT


So unterschiedlich die Menschen, so verschieden ihre Bedürfnisse. Dem trägt die Diabetestherapie zunehmend Rechnung. Wohin geht der Weg?

Innovative Arzneimittel

Neues in der Therapie bei Diabetes Typ 2 – was geht noch? Diabetes mellitus Typ 2 ist ein komplexes Krankheitsbild, das oft mit Komorbiditäten wie Adipositas, arterieller Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen und erhöhter Entzündungsaktivität vergesellschaftet ist. Eine Kombination, die eng mit einer Insulinresistenz verknüpft ist, und auch als metabolisches Syndrom zusammengefasst wird. Das Schicksal dieser Patienten wird vielfach durch vaskuläre Komplikationen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle geprägt. Die Therapie bei Diabetes Typ 2 hat sich in den vergangenen 25 Jahren erheblich gewandelt. Während sie zuvor mit Insulin, Sulfonylharnstoffen und Biguaniden allein an der Glukosekontrolle und einer Senkung des HbA1c ausgerichtet war, rückte 1997 mit den Ergebnissen der UKPD-Studie und den vermeintlich positiven Effekten einer Metformintherapie der klinische Verlauf der Patienten immer weiter in den Vordergrund. Mit der Einführung der SGLT-2-Hemmer und der GLP-1-Rezeptoragonisten (RA) wurden in den vergangenen 10 Jahren Substanzklassen etabliert, deren klinische Bedeutung weit über die Blutzuckersenkung hinausgeht. Studien haben für diese Substanzklassen kardiovaskuläre und renale Vorteile zweifelsfrei belegen können. Im Angesicht dieses Zusatznutzens, stellt sich die Frage, welchen Schwerpunkt die Entwicklung neuer Medikamente für Patienten mit Diabetes Typ 2 in Zukunft haben könnte. Die Senkung des HbA1c und des Hypoglykämierisikos sind nur noch Ziele unter vielen. Neue Formulierungen und Applikationen der Wirkstoffe etwa könnten die Therapie erleichtern und die Compliance verbessern. GLP-1-RA mit verlängerter Wirkdauer erlauben eine einmal wöchentliche oder auch monatliche Injektionsfrequenz. Orale Formulierungen könnten Injektionen überflüssig machen.

© Valena Soraja Image / stock.adobe.com

Wirkspektrum und -dauer, multiple positive Effekte

Gewichtsreduktion mit einem Verlust des viszeralen Fettgewebsanteils und einer Abnahme des Leberfettgehaltes sind als weitere entscheidende Vorteile der Therapie mit GLP-1-RA oder SGLT2-Hemmern zu nennen. Für verschiedene GLP-RA konnte in höheren Dosen eine stärkere Gewichtsreduktion ohne wesentlichen Anstieg gastrointestinaler Nebenwirkungen belegt werden. Eine hochdosierte GLP-1-RA-Therapie könnte somit Einzug zur pharmakologischen Unterstützung einer Körpergewichtsreduktion finden. Duale oder Triple-Agonisten, die eine Stimulation von GLP-1-Rezeptoren in Kombination mit einer Stimulation von Glukagon- und/oder GIP-Rezeptoren ermöglichen, haben in ersten klinischen Studien ermutigende Gewichtsreduktionen

Prof. Dr. med. Thomas Forst Clinical Research Services Grenadierstraße 1 68167 Mannheim [email protected]

in Verbindung mit einer guten HbA1c-Senkung erzeugt. Neben einer Kombination verschiedener Inkretinmimetika werden derzeit auch Kombination von Inkretinen mit Östrogenen, Fibroblasten Growth Fak