75/w mit gemischter Harninkontinenz
- PDF / 374,948 Bytes
- 4 Pages / 595 x 792 pts Page_size
- 91 Downloads / 151 Views
Redaktion K. Diedrich, Hamburg M. Friedrich, Krefeld U. Gembruch, Bonn W. Jonat, Kiel A. Rody, Lübeck
75/w mit gemischter Harninkontinenz Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 21 Anna Kolterer1 · G. Naumann 1
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Helios Klinikum Erfurt, Erfurt, Deutschland
Prüfungssimulation Fallschilderung Anamnese 75-jährige I-Para (1975 spontan, 3200 g) mit unwillkürlichem Urinverlust beim Husten, Niesen sowie beim Aufstehen aus dem Sitzen oder Laufen sowie einer deutlichen Pollakisurie von ca. 10 × Wasserlassen täglich in Kombination mit einer Nykturie von 3-mal. Es bestehe kein Restharngefühl oder eine erschwerte Miktion. Die Patientin schränkt die Trinkmenge bei Außer-HausAktivitäten ein und vermeidet längere Reisen. Sie verwende etwa 4 Inkontinenzvorlagen täglich, die auch immer feucht seien. Nebendiagnosen: Adipositas, BMI 31 (Body-Mass-Index), Diabetes mellitus Typ II, arterielle Hypertonie. Sozialanamnese: verheiratet, ehemalige Sekretärin, Rentnerin.
? Prüfungsfragen – Wie ist diese Form der Inkontinenz gekennzeichnet und welche Diagnostik kennen Sie? – Wie ist die Prävalenz dieser Harninkontinenz und welche Ursachen kennen Sie? – Welche konservativen Therapieoptionen gibt es? – Nennen Sie operative Therapieoptionen.
Urogynäkologische Befunde Spekulum: Vaginalhaut gerötet, atroph, vulnerabel, kein Deszensus. Hustenstoßtest positiv. Palpatorisch: geringe Kontraktionsfähigkeit. Urodynamik: reduzierte Blasenkapazität (250 ml). Kein Nachweis von Detrusorkontraktionen. Im Urethrastressprofil deutliche Negativierung des urethralen Verschlussdruckes beim Husten. Kein Hinweis für eine hypotonen Urethra bei einem maximalen Urethraverschlussdruck von 40 cm H2O. Restharnfreie Miktion.
Weiterführende Literatur zu diesem Fall finden Sie in [1–9]. Der Gynäkologe
1
Facharzt-Training D Antworten ? Wie ist diese Form der Inkontinenz gekennzeichnet
und welche Diagnostik kennen Sie? – Die gemischte Harninkontinenz ist durch die klinischen Merkmale der Belastungsinkontinenz in Kombination mit Drangsymptomen oder einer Dranginkontinenz gekennzeichnet. – Anhand einer urogynäkologischen Anamnese ggf. unter zu Hilfenahme des Deutschen Beckenbodenfragebogens sowie nach Auswertung eines Miktionstagebuches kann die dominante Komponente der gemischten Harninkontinenz ermittelt werden.
Abb. 1 8 Transvaginale Sonographie mit vergrößerter Blasenwanddicke von >5 mm, wobei eine Dicke >5 mm häufiger mit einer Drangsymptomatik bzw. -inkontinenz assoziiert ist
Der Fall. Die 75-jährige Patientin bringt uns ein ausgefülltes Miktionstagebuch zur Auswertung mit. Bei insgesamt etwas reduzierter Trinkmenge von 1–1,5 l täglich trinkt die Patientin vor allem in den Abendstunden und vor dem Zu-Bett-Gehen mindestens 500 ml, da sie es tagsüber ja vermeide, zu viel zu trinken. – Weitere Basisdiagnostik umfasst den Ausschluss eines Harnwegsinfektes sowie die Restharnsonographie (. Abb. 1) Der Fall. In unserem Fallbeispiel wird in der sonographischen Untersuchung eine relevante Restharnbildung ausgeschlossen. Die Blas
Data Loading...