Bilaterale Irisimplantatexplantation bei Pigmentdispersionssyndrom (PDS) und Hornhautdekompensation nach kosmetischer Ir

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REPORT


Kleopatra Varna-Tigka

· Franziska Löffler · Thomas Kohnen

Klinik für Augenheilkunde, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland

© Der/die Autor(en) 2020

Bilaterale Irisimplantatexplantation bei Pigmentdispersionssyndrom (PDS) und Hornhautdekompensation nach kosmetischer Irisimplantation (BrightOcular) Anamnese Wir berichten über eine 27-jährige Patientin türkischer Abstammung, die sich mit Lichtempfindlichkeit, Fremdkörperund Trockenheitsgefühl sowie Rötung an beiden Augen erstmalig im Mai 2018 in unserer Klinik vorstellte. Drei Jahre zuvor habe sie sich aus kosmetischen Gründen für das Einsetzen von Irisimplantaten (BrightOcular, Anaheim, CA, USA) entschieden, um die Augenfarbe zu ändern (von braun zu blau). Die Implantation sei an einer Augenklinik in Indien erfolgt. Abgesehen von diesem Eingriff sowie einer mittelgradigen Myopie war die ophthalmologische Anamnese unauffällig. Zur Korrektur der Fehlsichtigkeit trug die Patientin eine Fernbrille sowie Kontaktlinsen (. Abb. 1).

mer sowie Pigmentbeschläge an der vorderen Linsenkapsel sowie am Endothel. Die hellblauen Irisimplantate waren zentriert. Der Pupillarsaum war durch die zentrale Öffnung im Implantat nur teilweise sichtbar; die Pupillen spielten (. Abb. 2). Es fand sich links eine dezente Linsentrübung. Der intraokulare Druck war an beiden Augen im oberen Normbereich. Lider und Bindehaut stellten sich unauffällig dar. Der Fundusbefund in Miosis war ebenfalls unauffällig mit beidseitiger physiologischer Papillenexkavation und guten Fundusreflexen. Es fand sich eine Endothelzelldichte von 2816 und 1301 Zellen/mm2 am rechten bzw. linken Auge. Die Hornhautdicke betrug rechts 542 μm und links 558 μm.

transplantation wurde die sofortige Explantation der Implantate empfohlen. Insbesondere am linken Auge betonten wir zudem das Risiko einer Kataraktentwicklung. Die Patientin wünschte zunächst Bedenkzeit und stellte sich einige Monate später zur Planung der beidseitigen Irisimplantatexplantation erneut vor. Die ambulante Operation (linkes Auge zuerst) erfolgte an 2 kon-

Therapie und Verlauf Befund Der Visus betrug an beiden Augen korrigiert 0,8. Es fanden sich ein leichtes Hornhautödem mit flacher VorderkamZ

Aufgrund des hohen Risikos eines Pigmentdispersionsglaukoms und weiterer Hornhautdekompensation mit Gefahr der Notwendigkeit einer Hornhaut-

Abb. 2 8 Vorderabschnittsfotografie des rechten Auges: Irisprothese in der Vorderkammer

Erstautor Kleopatra Varna-Tigka Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main

Abb. 1 9 Die Irisimplantate (blaue) vor der Explantation. (Foto mit schriftlicher Genehmigung der Patientin) Der Ophthalmologe

Kasuistiken

Abb. 3 8 Explantation des Implantates (linkes Auge): a Tunnel, b Viskoelastikumgabe, c Mobilisation des Implantates, d Fassen, e–g Explantation der weichen Irisprothese, h periphere Irisatrophie und irreguläre Pupille

Abb. 4 9 Postoperativer Befund (linkes Auge)

aus diesem befreit und die Synechien zwischen Implantat und Iris gelöst. Das Implantat konnte gerollt im Ganzen über den Hauptschnitt entfernt