Intravesikale Kombinationsbehandlung ist effektiv und sicher
- PDF / 432,492 Bytes
- 2 Pages / 595.276 x 841.89 pts (A4) Page_size
- 63 Downloads / 207 Views
Blasenschmerzsyndrom/interstitielle Zystitis (BPS/IC)
Intravesikale Kombinationsbehandlung ist effektiv und sicher Als pathogenetischer Schlüsselmoment des Blasenschmerzsyndroms gilt die Schädigung des mit einer Glykosaminoglykanschicht (GAG) bedeckten Urothels. Ein aktueller Review untersuchte die Effektivität von verfügbaren Glykosaminoglykan-Produkten bezüglich blasenbedingter Symptomatik, Funktion und Schmerzen.
©©Anetlanda/Getty Images/iStock
FF Symptome der unteren Harnwege („lower urinary tract symptoms“, LUTS) wie etwa häufiges Harnlassen, Nykturie und Schmerzen überlappen zwischen Patienten mit Blasenschmerzsyndrom/interstitieller Zystitis (BPS/IC) sowie Personen mit überaktiver Blase (OAB). Mittlerweile liegt ausserdem eine starke Evidenz dafür vor, dass sich auch die Pathomechanismen von BPS/IC und OAB ähneln, berichten Forscher des Imperial College London in dem aktuellen Review [1]. Zu diesen Mechanismen zählen die Störung der Schleimhautbarriere aufgrund einer urothelialen Verletzung (Infektion, Trauma) sowie die darauffolgende suburotheliale Entzündung und verstärkte neurogene Inflammation in den sensorischen Afferenzen. Darauf basierend ist davon auszu-
gehen, dass auch die Therapie dieser Störungen dieselbe sein könnte: nämlich die Wiederherstellung des geschädigten Urothels, Behandlung der suburothelialen Entzündung sowie Desensibilisierung der hypersensiblen sensorischen Nerven. Gestörte Glykosaminoglykanschicht Als primäre Ursache von LUTS gilt eine Störung des mit einer Glykosaminoglykanschicht (GAG) bedeckten Urothels durch eine chronische und neurogene Entzündung: Studien zeigten bei OAB- und IC-Patienten signifikant höhere CRP-Werte als bei Kontrollen, sowie eine erhöhte Expression proinflammatorischer Zytokine wie IL-1β, IL-6 und TNF-α. Histologische Untersuchungen von Blasenbiopsien von
LUTS-Patienten wiesen zudem die Infiltration von Mastzellen, Eosinophilen, Makrophagen und T-Lymphozyten nach. Die optimale Therapie von BPS/IC sollte daher die Stärkung der schützenden GAG-Schicht sowie die Behandlung der chronischen Inflammation und der sensorischen Nerven-Hypersensibilität beinhalten, betonen die Autoren des Reviews. Eine Möglichkeit ist die intravesikale Verabreichung der Medikamente, auch bekannt als Blaseninstallation; zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen zählen Lidocain, Hyaluronsäure (HA), Chondroitinsulfat (CS), Dimethylsulfoxid (DMSO) und Heparin, einzeln oder in Kombination. HA+CS: Verbesserung von Blasenund Sexualfunktion Für die Kombination aus HA und CS (ialuril® Prefill) in der wöchentlichen Verabreichung über acht Wochen, danach 14-tägig für sechs Monate, zeigten Studien eine signifikante Verminderung von Drang- und SchmerzScores. Die langfristige Behandlung über einen Zeitraum von drei Jahren erbrachte eine anhaltende Verbesserung von sowohl Blasenfunktion als auch Lebensqualität. Interessanterweise wurde unter der Kombination aus HA/CS ausserdem eine Verbesserung der Sexualfunktion beobachtet. Zusätzlich liegt eine randomisierte Multicenter-Vergleichsstudie zu
Data Loading...