Kann Allopurinol die Progression der chronischen Niereninsuffizienz verlangsamen?
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riginalpublikation Sunil V, Badve PD, Elaine M Pascoe, M Biostat et al (2020) Effects of allopurinol on the progression of chronic kidney disease. N Engl J Med 382:2504–2513
Hintergrund. Erhöhte Harnsäurespiegel wurden in zahlreichen Observationsstudien mit erhöhtem Risiko für das Neuauftreten und die Progression der chronischen Niereninsuffizienz assoziiert. Es bleibt jedoch weiterhin unklar, ob das harnsäuresenkende Medikament Allopurinol die Progression der chronischen Niereninsuffizienz verzögern kann. Die vorliegende CKD-FIX(A Randomised Controlled Trial of Slowing Kidney Disease Progression from the Inhibition of Xanthine Oxidase)-Studie wurde konzipiert, um zu untersuchen, ob die harnsäuresenkende Therapie mit Allopurinol über 2 Jahre bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz den Abfall der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) verlangsamen kann. Methoden. Bei CKD-FIX handelt es sich um eine randomisierte, placebokontrollierte Studie, die in 31 Zentren in Australien und Neuseeland durchgeführt wurde. Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz im Stadium 3 oder 4 (mittlere eGFR: 32 ml/min/1,73 m2) wurden eingeschlossen; 185 haben Allopurinol und 184 Placebo erhalten. 620 Patienten waren geplant, die Studie wurde jedoch aufgrund der langsamen Rekrutierungsrate als nicht realisierbar eingeschätzt und vorzeitig beendet. 30 % und 25 % der ein-
Christos Chatzikyrkou Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Diebetologie und Endokrinologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
Kann Allopurinol die Progression der chronischen Niereninsuffizienz verlangsamen? geschlossenenPatientenderAllopurinolbzw. der Placebogruppe haben die Studie abgebrochen. Die Allopurinoldosis zu Beginn betrug 100 mg, wurde dann alle 4 Wochen um 100 mg bis auf ein Maximum von 300 mg gesteigert und blieb während der gesamten Beobachtungszeit unverändert. Primärer Endpunkt war die eGFR-Veränderung nach 104 Wochen in Bezug auf die Ausgangs-eGFR. Sekundärer Endpunkt war die Kombination aus 40 %iger Reduktion der eGFR, terminaler Niereninsuffizienz oder Tod. Ergebnisse. Die Ausgangs-eGFR in beiden Gruppen lag bei 32 ml/min/1,73m2, der Urinalbumin/-kreatinin-Quotient (UACR) bei 716 mg/g, und die Harnsäurespiegel lagen bei 490 μmol/l. Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied im primären Endpunkt zwischen der Allopurinol- und der Placebogruppe (–3,3 vs. –3,23 ml/min/1,73m2/Jahr, p = 0,85). Die ExtrapolationderErgebnisse auf das ursprünglich geplante Patientenkollektiv bestätigte die Sinnhaftigkeit des vorzeitigen Abbruchs. Den sekundären Endpunkt erreichten 63 Patienten (35 %) der Allopurinol- und 51 (28 %) der Placebogruppe. Der Unterschied war auch hier nicht signifikant (Hazard-Ratio
[HR] 1,34: 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 0,92–1,93). Die Nebenwirkungsrate blieb in beiden Gruppen gleich (46 vs. 44 %). Insbesondere die häufig vorkommenden und befürchteten dermatologischen Komplikationen der Allopurinoltherapie traten im Vergleich zu Placebo nicht vermehrt auf (6 %). Die Harnsäurespiegel während der komple
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