Kreislaufstabilisierung im Notfall

  • PDF / 277,805 Bytes
  • 4 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 110 Downloads / 191 Views

DOWNLOAD

REPORT


. Adler1,2 · R. Stangl2 1

Klinik III für Innere Medizin– Allgemeine und interventionelle Kardiologie, Elektrophysiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, Herzzentrum der Universität zu Köln, Köln, Deutschland 2 Berufsfeuerwehr Köln, Institut für Schutz und Rettung, Köln, Deutschland

Kreislaufstabilisierung im Notfall Möglichkeiten der medikamentösen Kreislaufstabilisierung im Rettungsdienst und in der Notaufnahme

Dieser Beitrag behandelt folgende Medikamente: 4 4 4 4 4 4 4

4

4

Noradrenalin Adrenalin Dobutamin Cafedrin/Theodrenalin Vasopressin Levosimendan Angiotensin II

Welche Medikamente stehen zur Kreislaufstabilisierung im Notfall zur Verfügung? Welches Medikament ist am besten für die jeweilige Indikation geeignet?

Indikation Die Stabilisierung des Kreislaufs ist ein zentraler Bestandteil der Akutversorgung in der Notfallmedizin. Im Fokus steht die Aufrechterhaltung von Makro- und Mikrozirkulation mit dem Ziel der konsequenten Vermeidung einer Gewebehypoxie. Vor Initiierung einer medikamentösen Therapie zur Kreislaufunterstützung muss eine potenzielle Hypovolämie zwingend ausgeschlossen werden. Dabei stellt die Beurteilung Dieser Beitrag ist Teil der umfassenden Serie „Pharmakotherapie in der Notfallversorgung“. Alle Beiträge werden auch von Vertretern des Rettungsfachpersonals begutachtet. Lesen Sie mehr zum Rahmen der Serie im Editorial https://doi.org/10.1007/s10049-01900634-1

des Volumenstatus eine wiederkehrende Herausforderung dar und ist insbesondere im präklinischen Alltag häufig erschwert. Neben der körperlichen Untersuchung bieten sich zur Abschätzung des aktuellen Volumenstatus der passive Beinhebeversuch („passive leg raise“) sowie die sonographische Bestimmung des Diameters der Vena cava inferior an [2]. Milde hypotone Kreislaufverhältnisse lassen sich häufig durch alleinige intravasale Volumensubstitution mit balancierten Kristalloiden beheben. Gelingt dies nicht oder liegt kein Volumendefizit vor, muss eine medikamentöse Stabilisierung durch den Einsatz von kreislaufwirksamen Substanzen eingeleitet werden. Der nachfolgende Artikel fokussiert sich auf die präklinisch sowie in der Notaufnahme häufig eingesetzten Medikamente zur Kreislaufstabilisierung. Darüber hinaus gibt er einen kurzen Ausblick über weitere kreislaufstabilisierende Medikamente, deren Einsatztort schwerpunktmäßig im intensivmedizinischen Bereich zu finden ist.

Therapieziel Das therapeutische Ziel einer jeden Kreislaufstabilisierung ist die Aufrechterhaltung einer adäquaten Organperfusion. In der Akutsituation sollte ein mittlerer arterieller Blutdruck (MAD) von ≥65 mm Hg angestrebt werden [1, 10]. Ausnahmen bilden u. a. Patienten mit unkontrollierten Blutungen oder Schädel-Hirn-Traumata ([12]; . Tab. 1). Limitierend sei anzumerken, dass die

gegenwärtige Studienlage hinsichtlich einer derartigen Zielblutdruckempfehlung von ≥65 mm Hg als schwach einzustufen ist und der MAD lediglich als Surrogatparameter der Nachlast anzusehen ist. Ergänzend sollte, neben dem klinischen Gesamteindruck des Patienten, o