Navigierter perkutaner Zugang zur Niere

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REPORT


M.-C. Rassweiler-Seyfried1 · E. Lima2 · M. Ritter3 · J.-T. Klein4 · M.-S. Michel1 1

Klinik für Urologie und Urochirurgie, Universitätsmedzin Mannheim, Mannheim, Deutschland Department of Urology – Hospital of Braga, University of Minho, Campus de Gualtar, Braga, Portugal 3 Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland 4 Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland 2

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Navigierter perkutaner Zugang zur Niere Die Urolithiasis ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit, deren Prävalenz in den letzten 30 Jahren stetig zugenommen hat [1]. Die perkutane Nephrolithotomie (PCNL) wird bei Nierensteinen >2 cm oder Steinen im Unterpol zwischen 1–2 cm empfohlen [2]. Der perkutane Zugang zum Nierenbeckenkelchsystem (NBKS) gilt als schwierigster Schritt bei einer PCNL. Neue Bildgebungstechniken sollen helfen, diesen Schritt zu vereinfachen und Komplikationen zu reduzieren. In dieser Übersichtsarbeit sollen die verschiedenen neuen Techniken zur Punktion des NBKS vorgestellt und ihre Vorund Nachteile evaluiert werden.

Stellenwert der perkutanen Nephrolithotomie Die Harnsteinerkrankung als Volkskrankheit stellt eine der häufigsten Erkrankungen weltweit dar. Die Inzidenz und Prävalenz steigt in vielen Ländern sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern [1, 3, 4]. Die Therapie hängt hierbei von der Größe und Lage des Steins sowie der Klinik und Laborparameter des Patienten ab [2]. Neben der nichtinvasiven Methode der extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) gibt es invasivere, endourologische Methoden wie die ureterorenoskopische Steinentfernung (URS) und die PCNL. Die aktuelle europäische (EAU) und deutsche AWMF-S2k-Leitlinie (Arbeitsgemeinschaft Medizinisch Wissenschaftlicher Fachgesellschaften) zur Behandlung von Harnsteinen empfehlen bei

Nierensteinen von >20 mm eine PCNL als erste Wahl. Bei Steinen zwischen 10–20 mm kann als gleichwertige Alternative auch je nach Steinlage eine URS oder ESWL empfohlen werden. Bei Unterpolsteinen ist die endoskopische Steinentfernung der ESWL überlegen. Bei Steinen