Therapieabbau bei stabiler RA-Remission: Sinnvoll oder destabilisierend?
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DGRh 2017
Therapieabbau bei stabiler RA-Remission: Sinnvoll oder destabilisierend? Ein Therapieabbau kann eine sinnvolle Strategie sein, wenn drei Voraussetzung eingehalten werden – wenn eine mindestens sechsmonatige stabile Remission vorliegt, wenn der Wunsch des Patienten die Basis bildet und wenn weiterhin eine zuverlässige Überwachung erfolgt. FF Im Praxisalltag ist es keine Selten-
heit, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) nach einer längeren Phase der Beschwerdefreiheit unter der Therapie den Wunsch äußern, diese zu beenden. Nebenwirkungen oder eine Aversion gegen Medikamente sind meist der Grund. Für den behandelnden Arzt wirft das die Frage auf, ob er gefahrlos ein stabiles System ändern kann beziehungsweise ob er damit eine Destabilisierung heraufbeschwört (. Abb. 1). Diese Sorge konnte Prof. Dr. Klaus Krüger, Praxiszentrum St. Bonifatius, München, in der WIN-Session zur rheumatoiden Arthritis weitestgehend zerstreuen. Es sei allerdings wichtig, einige Regeln einzuhalten. Prinzipiell sei die Frage des Therapieabbruchs aufgrund der heutigen effektiven Therapien, aber auch der Kosten der Biologika, eine durchaus relevante, zu der es inzwischen
Deeskalation – eine individuelle, medizinische Entscheidung Prinzipiell seien drei Fragen zu klären – das Warum, Wann und Wie. Als Grund für eine Therapiedeeskalation kann laut Krüger nur der Wunsch des Patienten gelten. Die durch eine Biologika-Deeskalation erzielte Kostenersparnis dürfe nur ein positiver Nebeneffekt sein. In
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Quelle: Dr. Wiebke Kathmann, springermedizin.de, basierend auf: 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27 Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), 6.–9. September 2017, Stuttgart
eine Reihe von Studien gäbe. Keine von ihnen hätte bisher einen nachteiligen Effekt auf den Langzeitverlauf nach Therapieabbau ergeben, so Krüger. Ein komplettes Absetzen aller Medikamente sei aber meist nicht möglich. Das Absetzen der Biologika zog in Studien fast immer einen Flare nach sich, der allerdings in fast allen Fällen durch erneuten Einsatz der Biologika beziehungsweise erneute Volldosierung zur raschen und vollständigen Krankheitskontrolle führte.
Abb. 1 8 Nach längerer Beschwerdefreiheit möchten einige RA-Patienten die Therapie beenden
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rheuma plus 4 · 2017
diesem Sinne müsse der Therapieabbau eine individuelle, medizinische und gemeinsam mit dem Patienten getroffene – und dokumentierte – Entscheidung sein und bleiben. Der Zeitpunkt, an dem über eine Deeskalation der medikamentösen Therapie nachgedacht werden könne, sei erreicht, wenn seit mindestens sechs Monaten eine stabile klinische Remission besteht. Idealerweise sollte zusätzlich mittels Powerdoppler sonografisch eine Restaktivität ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Therapieabbaus ist um so größer, je kürzer die Krankheitsdauer war, je geringer die Krankheitsaktivität zu Beginn
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