Wenn Essen und Trinken nicht ausreichen
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Wenn Essen und Trinken nicht ausreichen Künstliche Ernährung zu Hause Enterale und parenterale Ernährung zu Hause ist heutzutage kein Problem mehr. Über ein professionelles Ernährungs- und Pflegeteam und einen ernährungskompetenten Arzt werden die Patienten in der häuslichen Umgebung versorgt und betreut.
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ie künstliche Ernährung im häuslichen Milieu hat in der Ernährungsmedizin inzwischen einen großen Stellenwert erlangt. Besondere Bedeutung bei der Überleitung des Patienten von der Klinik in die Häuslichkeit hat das Schnittstellenmanagement. Dabei steht ein immenser organisatorischer Aufwand im Vordergrund, den man nicht unterschätzen sollte. Die Player der Versorgung müssen unter einen Hut gebracht, gut miteinander agieren und vernetzt werden. Besonders bei der ambulanten Betreuung spielen Kommunikation und Dokumentation eine wesentliche Rolle. Überleitungs-, Versorgungs- und Krisenmanagement müssen beherrscht werden. Alle Beteiligten sind zeitgleich zu informieren. Neben der Einhaltung von Gesetzen (wie zum Beispiel der Arzneimittel-Richtlinie in ihrer jeweils gültigen Form) sind die Empfehlungen der Fachgesellschaften zu beachten, um nur einige Dinge zu benennen.
Das Ziel ambulanter Ernährungstherapie besteht darin, den Patienten so physiologisch wie möglich zu ernähren. Bereits vor der Entlassung muss das häusliche Milieu erfragt und vorbereitet werden. Gegebenenfalls wird eine bauliche Veränderung erforderlich. Die Klärung wesentlicher Fragen und Grundbegriffe einer künstlichen Ernährung hilft Patienten und gibt ihnen Sicherheit, mit dieser Therapie auch im Alltag zu Hause zu Recht zu kommen. Wer über eine Therapieform aufgeklärt ist, wird dazu auch Vertrauen aufbauen können. Patientenbroschüren bieten hierzu eine gute Unterstützung, zumal die Betroffenen immer wieder darin nachlesen können.
Personalisierte Ernährungstherapie auf dem Vormarsch Die personalisierte Ernährungstherapie setzt sich immer mehr durch. Individualisierte Therapiepläne helfen Betroffenen weiter als die bisherigen, allgemeinen Empfehlungen.
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Orale Ernährung: Eine orale Ernährung ist immer zu bevorzugen. Durch Anreicherung mit nährstoffdichten Lebensmitteln kann eine orale Aufnahme von Kalorien gesteigert werden. Das bedeutet aber nicht, dass immer alle Nährstoffe entsprechend verdaut und/oder resorbiert werden können. Zum Teil ist eine Substitution einzelner Nährstoffe lebenslang parenteral erforderlich, zum Beispiel Vitamin B12 nach Gastrektomie bei fehlendem intrinsic factor. Grundlagen des vollwertigen Essens und Trinkens für eine gesundheitsbewusste Ernährung sind in den zehn Regeln der DGE von 2017 zusammengefasst (www.dge.de/10Regeln). Achtung: Es ist darauf zu achten, welchen Einfluss Medikamente auf Lebensmittel bzw. einzelne Nährstoffe haben und umgekehrt. Bestimmte Behandlungsverfahren, wie Chemo- und Strahlenstrahlentherapien, führen zu Veränderungen der Nahrungsaufnahme und Nährstoffverwertung. All das ist in Erwägung zu ziehen, bevor die Empfehlung einer oralen Ernährung ausgesprochen wird. Oftmals sind zusätzlic
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