Sichere R0-Resektion zur Vermeidung der adjuvanten Therapieeskalation beim Oropharynxkarzinom
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N. Mansour1,2 · C. Backes2 · C. Becker1 · B. Hofauer1,2 · A. Knopf1,2 1 2
© Der/die Autor(en) 2020
Klinik für Hals, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
Sichere R0-Resektion zur Vermeidung der adjuvanten Therapieeskalation beim Oropharynxkarzinom Kopf-Hals-Tumoren sind weltweit die siebthäufigsten krebsassoziierten Todesursachen [1]. Bei den Kopf-Hals-Tumoren handelt es sich in 90 % der Fälle um Plattenepithelkarzinome („squamous cell carcinoma“, SCC) [2, 3]. Obwohl Larynxkarzinome an Inzidenz abnehmen, steigt die Rate an Neuerkrankungen mit Oropharynxkarzinomen (OPSCC) an. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Aufklärung über die Schädlichkeit der üblichen Risikofaktoren wie Nikotinund Alkoholabusus Früchte trägt, aber insbesondere die mit humanen Papillomaviren (HPV-)assoziierten OPSCC zunehmen [4, 5]. OPSCC werden oft in fortgeschrittenem Tumorstadium diagnostiziert. Bei chirurgisch resezierbaren Tumoren bedarf es dennoch in vielen Fällen einer adjuvanten Therapie. Indikationen hierfür sind nicht nur fortgeschrittener Tumor- (T-) und Nodal- (N-)Status, sondern auch extrakapsuläres Wachstum am Lymphknoten („extracapsular extension“, ECE) sowie der Resektions- (R-)Status. Bei Nachweis von ECE und R1-Status nach chirurgischer Therapie haben Bernier et al. gezeigt, dass eine adjuvante Therapieeskalation mittels Radiochemotherapie im Vergleich zur alleinigen Strahlentherapie einen Überlebensvorteil bietet [6]. Dem stehen Spättoxizitäten der Therapieverfahren gegenüber, die insbesondere bei der Radio(chemo)therapie noch nach Jahren auftreten können und nicht absehbar sind.
Während insbesondere ein mikroskopisches ECE ofttrotzhochmodernerbildgebender Diagnostik präoperativ nicht antizipiert werden kann, ist insbesondere der R-Status durch den Chirurgen beeinflussbar, sodass eine möglicherweise bereits durch TN-Status indizierte adjuvante Therapie im Sinne einer Radiotherapie nicht unnötig eskaliert werden muss. In dieser Studie evaluierten die Autoren Patienten mit OPSCC im Hinblick darauf, ob und in welcher Weise der R-Status im Rahmen der chirurgischen Therapie einen Einfluss auf Therapieentscheidungen, rezidivfreies Überleben (RFÜ) und Überlebensrate (ÜR) nimmt.
Material und Methoden Es wurden alle Patienten in die Studie eingeschlossen, die ein histologisch gesichertes Plattenepithelkarzinom des Oropharynx aufwiesen und einer chirurgischen Therapie mit oder ohne adjuvante Behandlung im Zeitraum von 2001 bis 2011 zugeführt wurden. Alter, Geschlecht, TNM-Status entsprechend der 7. Auflage der UICC (Union Internationale Contre le Cancer), die Differenzierung (Grading), die Therapiemodalitäten und Überlebensdaten (rezidivfreies Überleben, Tod/verloren in der Nachbeobachtung) wurden retrospektiv erhoben. In der Histologie wurden der maximale Tumordurchmesser und die maximalen tumorfreien Absetzungsränder zirkumferent (an den Schleimhaut
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