Siegelringzellhaltiges Infiltrat in der Kolon- und Magenschleimhaut
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C. Kuhnen, Münster
M. Grosse-Holz1 · K.-D. Schmidt2 · G. Seitz1 1 Institut für Pathologie, Klinikum der Sozialstiftung Bamberg 2 Medizinische Klinik II, Klinikum der Sozialstiftung Bamberg
Siegelringzellhaltiges Infiltrat in der Kolon- und Magenschleimhaut Eine 49 Jahre alte Frau wurde wegen einer unklaren Anämie mit einem Hämoglobinwert von 6 µg/dl untersucht. Bei der Koloskopie fand sich ein unklares „zirkuläres Wandödem“ in der rechten Flexur. Die Gastroduodenoskopie zeigte im Duodenum, Antrum und Fundus keinen auffälligen Befund. Jedoch ergab sich der Verdacht auf Elster-Drüsenkörperzysten der Korpusschleimhaut (. Abb. 1).
gende atypische kleine bis mittelgroße Zellen mit teilweise vakuolisiertem Zytoplasma von siegelringzellartiger Morphologie auf. Die PAS („periodic acid-Schiff reaction“)-Färbung war negativ. Die Tumorzellen kolorierten sich mit Oscar; LCA („leucocyte common antigen“) markierte ein reaktives lymphozytäres Infil trat. In der Magenkorpusmukosa fanden sich in der Lamina propria Infiltrate eines wenig differenzierten Karzinoms mit Siegelringzellmorphologie (. Abb. 2).
Morphologischer Befund
Fallstrickdiagnose
Die Kolonschleimhaut wies diffuse Infil trate durch überwiegend dissoziiert lie-
F Primäres Siegelringzellkarzinom des Magens
Klinische Angaben
Abb. 1 8 Gastroskopie: Verdacht auf Elster-Drüsenkörperzysten
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Der Pathologe 1 · 2013
Abb. 2 8 Siegelringzellige Karzinominfiltrate in der Korpusmukosa des Magens (Hämatoxylin-Eosin-Färbung, Vergrößerung 30-fach)
Zusammenfassung · Abstract Pathologe 2013 · 34:74–76 DOI 10.1007/s00292-012-1711-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012 M. Grosse-Holz · K.-D. Schmidt · G. Seitz
Siegelringzellhaltiges Infiltrat in der Kolon- und Magenschleimhaut
Abb. 3 8 Histologie der Kolonschleimhaut. a Verdrängung der Krypten der Kolonschleimhaut durch Zellen eines siegelringzelligen Karzinoms. b Expression von Gata 3. c Expression von Zytokeratin 7
Weitere Diagnostik Immunhistochemie Die immunhistochemische Aufarbeitung der Tumorinfiltrate in Magen und Kolon ergab eine Expression von Zytokeratin (CK) 7 und Östrogenrezeptoren sowie Gata 3 bei fehlendem Nachweis von CK20 bzw. Cdx2 in den Tumorzellen (. Abb. 3).
Verlauf Der Primärtumor der rechten Mamma wurde nach neoadjuvanter Therapie ein halbes Jahr später brusterhaltend operiert. In Folgebiopsien konnte im Magen auch die endoskopische Verdachtsdiagnose von Elster-Drüsenkörperzysten der Korpusmukosa bestätigt werden. Zwei Jahre und 4 Monate später lebt die Patientin mit weiter progredienter Erkrankung.
D Wie lautet Ihre Diagnose? Somit handelt es sich hier um Metastasen eines lobulären Mammakarzinoms in der Magen- und Kolonschleimhaut. Wenige Tage später wurde eine Knochenmarkkarzinose durch den gleichen Tumor an der Beckenkammbiopsie diagnostiziert.
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Diagnose: Gastrale und intestinale Metastasen eines lobulären Mammakarzinoms Diskussion Der Nachweis von siegelringzelligen Infiltraten in der Schleimhaut des Gastrointestinaltrakts kann eine differenzialdiagnostische Herausforderu
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