Therapie der Rheumatoiden Arthritis: Was bringen Ultraschall und Biomarker?

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REPORT


EULAR 2017

Therapie der Rheumatoiden Arthritis: Was bringen Ultraschall und Biomarker? Patienten mit rheumatoider Arthritis bleiben offensichtlich nicht häufiger in Remission, wenn Ultraschallbefunde in Therapieentscheidungen einbezogen werden. Sind Biomarker bei der Definition „Remission“ ebenfalls verzichtbar? FF Bei der Behandlung von Patien-

ten mit rheumatoider Arthritis (RA) werde heute ausdrücklich empfohlen, im Rahmen einer Treat-to-Target (T2T)Strategie konkrete Therapieziele festzulegen. Hierauf verwies Dr. Alexander Sepriano, Leiden, Niederlande, demzufolge die klinische Remission ein mögliches Therapieziel sei. Im Ultraschall sind dann aber oft noch Zeichen einer subklinischen Synovitis erkennbar, die mit einer radiologischen Progression einhergeht und das Risiko des Wiederaufflackerns der klinischen Symptomatik („Flare“) erhöht [1, 2].

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Zwei randomisierte Studien konnten keinen Nutzen der Ultraschallgestützten Therapie nachweisen Vor diesem Hintergrund haben Sepriano und Kollegen in der prospektiven multizentrische BIODAM-Studie die Frage geprüft: Bleiben mehr Patienten klinisch in Remission, wenn im Rahmen der T2T-Strategie – zusätzlich zur klinischen Untersuchung – sieben stark betroffene Gelenke an Händen und Füßen mittels Ultraschall untersucht werden und bei Zeichen einer Synovitis eine Modifikation der Therapie erfolgt?

Quelle: Dr. Matthias Hermann, SpringerMedizin.de

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Schon die dritte Studie mit negativem Ausgang Die 130 eingeschlossenen Patienten wurden bei 41 % der Visiten sowohl klinisch als auch mit Ultraschall untersucht. Drei Monate später waren sie aber nicht häufiger in klinischer Remission als bei alleiniger klinischer Untersuchung. Im Gegenteil: Gemäß den Kriterien des American College

rheuma plus 3 · 2017

of Rheumatology (ACR) und der European League Against Rheumatism (EULAR) war die Wahrscheinlichkeit sogar deutlich geringer. Wie Sepriano einräumte, war die Studie nicht randomisiert. Zwei randomisierte kontrollierte Studien konnten aber ebenfalls keinen Nutzen der Ultraschall-gestützten Therapie nachweisen [3, 4].

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Das Ausmaß der Gelenkschwellung ist ein stärkerer Prädiktor der Progression als die Höhe des CRP Dies zeige aus Sicht von Prof. Espen A. Haavardsholm, Oslo, Norwegen, wie wichtig es sei, auch nicht-medikamentöse Interventionen unter kontrollierten Bedingungen zu prüfen. Subklinische Entzündung bei RA lasse sich behandeln. Mittels Bildgebung darstellbare Remission sei seines Erachtens aber kein besseres Therapieziel als die klinische Remission. Biomarker bestimmen? Pro und Contra Die Bedeutung von Entzündungsmarkern als Entscheidungshilfe in der RATherapie nahm PD Dr. Daniel Aletaha, Wien, kritisch unter die Lupe. Zusammen mit Kollegen führte er Untersuchungen durch, denen zufolge das Ausmaß der Gelenkschwellung bei Patienten mit nahezu vollständiger Remission ein stärkerer Prädiktor der Progression ist als die Höhe des C-reaktiven Proteins (CRP) [5]. Würden bei einem Patienten in klinischer Remission die Therapiemaßnahmen intensiviert, um auch die Biomark