Therapie der rheumatoiden Arthritis mit Methotrexat
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U. Müller-Ladner, Bad Nauheim U. Lange, Bad Nauheim
J. Zeidler1 · H. Zeidler2 · J.-M. Graf von der Schulenburg1 1 Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie, Leibniz Universität Hannover 2 Rheumatologikum Hannover
Therapie der rheumatoiden Arthritis mit Methotrexat Analyse von Versorgungsaspekten anhand von GKV-Routinedaten
Die rheumatoide Arthritis (RA) ist mit einer Prävalenz von 0,5–1% die häufigste und gleichzeitig kostenintensivste entzündlich rheumatische Erkrankung mit chronischem Verlauf [10, 18, 20, 22]. Die Gabe von Methotrexat (MTX) als lang wirksames Antirheumatikum (LWAR) der ersten Wahl, die Kombination von LWAR und die Einführung der TNF-αBlocker hat zusammen mit dem Konzept von Frühdiagnose, „tight control“ und „treat to target“ die Behandlung der RA grundlegend verändert [19, 23, 24]. Das Erreichen einer Remission oder zumindest einer niedrigen Krankheitsaktivität wurde zu einer realistischen Therapie empfehlung und Grundlage der Versorgung. Die Auswertung der Kerndokumentation der Regionalen Kooperativen Rheumazentren hat für Deutschland belegt, dass in dem von internistisch rheumatologischen Fachärzten dokumentierten Patientenkollektiv die Häufigkeit der MTX-Therapie mit ca. 55% konstant geblieben ist, während die LWAR-Kombinationstherapie im Zeitraum von 1997 bis 2007 von 8 auf 23% angestiegen ist und in 2007 16% der Patienten mit Biologika behandelt wurden [38]. Andererseits zeigt eine aktuelle Studie, die über 3 Monate die Neuvorstellungen bei internistischen Rheumatologen dokumentierte, dass RA-Patienten bei der Erstvorstellung zu knapp einem Drittel mit nicht-
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Zeitschrift für Rheumatologie 10 · 2012
steroidalen Antirheumatika (NSAR), zu einem Viertel mit Glukokortikoiden und nur zu 18% mit LWAR vorbehandelt waren [32]. Die Vorbehandlungen mit Glukokortikoiden und LWAR stiegen mit der Symptomdauer deutlich an, lagen aber selbst bei den länger Erkrankten noch weit unter den Verordnungshäufigkeiten der Rheumatologen für RA-Kranke mit einer Symptomdauer von maximal 3 Monaten. Die genannten Studien erfassen bisher nur die Verordnungspraxis für Patienten mit Zugang zur internistisch rheumatologischen Facharztbehandlung. Demgegenüber ermöglichen GKV-Routinedaten, die medikamentöse Verordnungspraxis und Versorgungsrealität im gesamten ärztlichen Versorgungsbereich von RA-Patienten abzubilden, wie dies durch die selektive Rekrutierung in Registern und auch in der Kerndokumentation der Rheuma zentren nicht gegeben ist. GKV-Routine daten werden nicht primär zu Forschungszwecken erhoben, können aber für das Versorgungsmanagement und bei entsprechender wissenschaftlicher Aufbereitung für Forschungszwecke zugänglich gemacht werden [37]. Der Vorteil dieser auch als Sekundärdatenanalysen bezeichneten Untersuchungen besteht darin, dass sie die medizinische Versorgung unter Alltagsbedingungen abbilden und im Prinzip jederzeit verfügbar gemacht werden kön-
nen für einen jeweils interessierenden Beobachtungszeitpunkt. Im Folgenden wird deshalb eine Analyse von Kassendaten aus den Jahr
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