Lungenultraschall bei Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion
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G. Kunze1,3 · E. Kovacikova1 · H. Haller1 · B. Kumle2,3 1
Klinik für Innere Medizin I, Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, VillingenSchwenningen, Deutschland 2 Klinik für Akut- und Notfallmedizin, Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland 3
DRF-Luftrettungsstation Christoph 11, Villingen-Schwenningen, Deutschland
Lungenultraschall bei Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion
Video online Die Online-Version dieses Beitrags (https:// doi.org/10.1007/s10049-020-00767-8) enthält drei ergänzende Videos. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www. springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.
Einleitung Bei der Versorgung von Patienten in der zentralen Notaufnahme hat die Sonographie aufgrund ihrer einfachen, bettseitigen Anwendbarkeit einen großen Stellenwert. Unmittelbar nach Anamnese und körperlicher Untersuchung durchgeführt, ermöglicht sie auch bei Patienten mit kardiorespiratorischen Erkrankungen frühzeitig Entscheidungen über weitere diagnostische und erste therapeutisch notwendige Maßnahmen [1, 2]. So überrascht es nicht, dass auch im Rahmen der aktuellen COVID-19Pandemie bereits zahlreiche Studien und Erfahrungsberichte über Anwendung, Befunde und Stellenwert der Lungensonographie (LUS) bei Patienten mit dieser neuen Infektionskrankheit publiziert wurden [3–14]. Ziel dieses Übersichtsartikels ist die Präsentation typischer Ultraschallbefunde dieser Infektionskrankheit und die Diskussion ihres klinischen Stellenwerts.
reicht und dort interkostal darstellbar ist. Zu den darstellbaren Befunden gehören nach Mathis [15]: 4 Extrapulmonale Befunde (Pleuraerguss, Pleuraempyem, Hämatothorax, pleurale Tumoren) 4 Pneumothorax 4 Veränderungen an der Pleura visceralis und parietalis und subpleurale Veränderungen (Pleuritis) 4 Konsolidierungen (Lungenembolie, Pneumonien, Tumoren) 4 Veränderungen des Lungeninterstitiums (deutliche Zunahme sog. B-Linien) und 4 Veränderungen der Thoraxwand.
Grundlagen der Lungensonographie Aufgrund des Rippenthorax können nur ca. 70 % der Lungenoberfläche sonographisch dargestellt werden. Durch die Luftfüllung der gesunden Lunge kommt es an der Lungenoberfläche zu einer Totalreflexion der Schallwellen mit Entstehung von Reverberationsartefakten, sog. A-Linien. Darüber hinaus finden sich auch vereinzelte vertikale Artefakte (sog. „B-Linien“), die vernachlässigbar sind, solange nicht mehr als 3–5 pro Schallfeld darstellbar sind. Weiterhin kann das typische Pleuragleiten sicher dargestellt werden. Pathologische Befunde an der Lunge können dann sonographisch erkannt werden, wenn der pathologische Befund an die Lungenoberfläche heranTab. 1
Schallkopfauswahl zur Lungensonographie Konvexschallkopf Linearschallkopf
Sektorschallkopfa
Frequenz (in MHz)
2–5
5–18
1–4
Eindringtiefe (in cm)
Bis 15
3–8 (frequenzabhängig)
Bis 20
Vorteile
„Allrounder“
Hohe Auflösung
Kleine Auflagefläche
Pleuraerguss (mittel)
Ja
Ja
Ja
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