Akute Luftnot - immer das Gleiche?
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Kurz nach Entlassung wieder in der Notaufnahme
Akute Luftnot – immer das Gleiche? Die akute Luftnot ist ein häufiger Aufnahmegrund in der internistischen Notaufnahme. Die Ursachen sind nicht immer eindeutig. Der vorliegende Fall schildert einen komplikationsreichen Verlauf eines Patienten mit Bronchialkarzinom. Ein 59-jähriger Patient wird abends in Notarztbegleitung in die Notaufnahme unseres Klinikums eingeliefert. Er gibt eine akut aufgetretene, seit einigen Stunden bestehende Luftnot und Schwäche an. Er war erst zwei Tage zuvor bei subjektivem Wohlbefinden entlassen worden, nachdem eine elektive Bronchoskopie mit endobronchialem Ultraschall (EBUS) bei Verdacht auf ein Bronchialkarzinom durchgeführt worden war. Am Tag der erneuten Aufnahme lagen die histologischen Befunde eines lymphogen metastasierten Adenokarzinoms vor. Der Patient gibt an, nach der Bronchoskopie vorübergehend leichte Hämoptysen bemerkt zu haben. Seit dem Vortag habe er leichte Brustschmerzen und eine AZ-Minderung verspürt. Auskultatorisch ist das Atemgeräusch auf beiden Seiten vorhanden, der Patient zeigt sich allerdings tachykard bis 108 bpm, dabei hämodynamisch stabil mit einer guten Oxygenierung unter 5 l Sauerstoff pro Minute. In einem EKG lässt sich ein tachykarder Sinusrhythmus darstellen. Laborchemisch ist das hochsensitive Troponin I (hs-TnI) normwertig, das Brain natriuretic Peptide (BNP) um den doppelten Normwert erhöht. Das C-reaktive Protein (CRP) ist bei negativem Prokalzitonin (PCT) deutlich im Vergleich zum Vorwert erhöht. Differenzialdiagnostisch lässt die gebotene Klinik zunächst an die Diagnosen pulmonale Blutung, Herzinfarkt, Pneumothorax, Lungenarterienembolie oder einen Perikard erguss denken. Es erfolgt eine notfallmäßige CT-Angiografie (▶Abb. 1), in der sich kein Nachweis einer aktiven Blutung nach EBUS-TBNA (transbronchiale Nadelaspiration) zeigt. Ein Pneumothorax findet sich ebenfalls nicht; auch Infiltrate oder eine Stauung sind nicht darstellbar. Darstellen lassen sich allerdings segmentale Lungenarterienembolien beidseits sowie ein zirkulärer Perikard erguss (▶Abb. 2) bis 26 mm Breite mit einer beginnenden Kompression des rechten Vorhofs. Als Ursache der akuten Luftnot wird zunächst die Lungenarterienembolie gesehen. Trotz eines nicht ausschließbaren hämorrhagischen Ergusses erfolgt die therapeutische Antikoagulation mittels Heparin. Konsekutiv erfolgt die Verlegung auf eine Intensivstation.
hohen Thromboseneigung einher (HR 2–3,1 gegenüber Platten epithelkarzinomen; [4]). Bei einer vorliegenden Fernmetastasierung steigt das Risiko für venöse Thromboembolien weiter an [4]. In mehreren Studien zeigte sich die Überlebensrate von Bronchialkarzinompatienten mit einer VTE signifikant erniedrigt im Vergleich zu Tumorpatienten ohne genannte Komplikationen [6]. Jegliche Veränderungen der Virchow-Trias führen zu einer verstärkten Thromboseneigung. Insbesondere eine Hyperkoagulabilität durch maligne Prozesse ist pathophysiologisch nicht vollständig verstanden und scheint abhängig von der Tumorentität zu sein.
1 Exempla
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