Handlungsalgorithmus: Akute Knieluxation

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REPORT


ias C. Drenck1 · Karl-Heinz Frosch1,2 1

Department of Trauma and Orthopaedic Surgery, Sports Traumatology, BG Hospital Hamburg, Hamburg, Deutschland 2 Department of Trauma and Orthopaedic Surgery, University Medical Center, Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Handlungsalgorithmus: Akute Knieluxation

Diagnostik und klinische Untersuchung

Weitere Diagnostik im Krankenhaus

(. Abb. 1)

4 Bei weiterhin bestehender Luxa-

Notfalldiagnostik am Unfallort 4 4 Klinische Untersuchung zunächst

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nach Advanced Trauma Life Support (ATLS) Cave: Gefäßverletzung, daher obligate Untersuchung der peripheren Sensomotorik und Perfusion [2] Untersuchung der Gelenkartikulation (grobe Achsfehlstellung) Eine forcierte differenzierte Untersuchung des Kniegelenks ist am Unfallort nicht erforderlich Begleitverletzung berücksichtigen: (offene) Frakturen, Gefäß- und Nervenverletzungen, Weichteilverletzungen [1]

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Notfalltherapie am Unfallort

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4 Reposition des Gelenkes unter proze-

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duraler Analgesie, nur etwa 50 % der Luxationen reponieren sich spontan Nach Reposition erneute Kontrolle der peripheren Sensomotorik und Perfusion Achsgerechte Immobilisation (z. B. Vakuumschiene) Weichteilverletzungen steril abdecken Kniegelenksluxationen erfordern eine unfallchirurgische Klinik mit den Möglichkeiten einer Gefäßdiagnostik und deren Therapie

Knie Journal 4 · 2020

tion Reposition in Kurznarkose/ prozeduraler Analgesie 2. differenzierte klinische Untersuchung zur Beurteilung der Instabilität: j (vordere, hintere, varische, valgische und Rotationsinstabilität) Nativröntgen Kniegelenk 2 Ebenen zum Ausschluss einer (Luxations-)Fraktur, Frakturen sollten zusätzlich im CT dargestellt werden Sicherer Ausschluss einer Gefäßverletzung der Extremität durch CTAngiographie (Goldstandard), MRTAngiographie, Sonografie. In etwa 20 % der Fälle zeigen sich Gefäßverletzungen Ausschluss einer Nervenverletzung Ausschluss Kompartmentsyndrom MRT Kniegelenk j zum Ausschluss akuter Knorpelschäden j zur differenzierten Erfassung der Verletzung

Therapie der akuten Knieluxation

kniegelenksübergreifenden Fixateur externe j Bei regelrechter Gelenkstellung ohne Gefäßintervention kann die Ruhigstellung in einer starren Kniegelenksorthese erfolgen 4 Kann die Reposition hier nicht gehalten werden, erfolgt die Ruhigstellung durch einen kniegelenksübergreifenden Fixateur externe

Operative Therapie 4 Die einzeitige Bandnaht mit einem

Ligament-Bracing [3] liefert die besten Ergebnisse, sofern die operative Therapie zeitnah binnen einer Woche erfolgt. Beachte: Die Bandnaht mit Ligament-Bracing ist beim vorderen Kreuzband nur bei proximalen Avulsionen empfehlenswert 4 Beim zweizeitigen Vorgehen werden zunächst die Kollateralbänder versorgt, in einer zweiten Operation werden vorderes und hinteres Kreuzband durch Bandplastiken ersetzt 4 Der laterale Bandapparat zeigt nach einer Bandnaht oft unbefriedigende Ergebnisse, daher ist hier in der Regel eine Augmentation durch Bandplastik erforderlich (z. B. nach Arciero oder LaPrade)

4 Die konservativ