Behandlung der Sarkoidose
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ÖGR-Jahrestagung 2018
Behandlung der Sarkoidose Die Sarkoidose manifestiert sich vorwiegend an den Lungen, kann aber jedes Organ betreffen. Eine asymptomatische Sarkoidose ist nicht therapiebedürftig, da sie spontan abklingen kann. Bei klinischer Manifestation ist entweder eine lokale oder systemische Therapie mit Glukokortikoiden, nicht-steroidalen Antirheumatika oder – bei Therapieresistenz – Immunsuppressiva erforderlich.
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FF Die Sarkoidose ist eine systemi-
PD Dr. Josef Hermann, Klinische Abteilung für Rheumatologie und Immunologie, Medizinische Universität Graz
sche entzündliche Erkrankung, die vom norwegischen Dermatologen Caesar Boeck erstmals beschrieben wurde [1]. Pathophysiologisch imponiert die Erkrankung als überschießende Immunreaktion auf nicht-abbaubare organische (z. B. Myko-, Proprionibakterien) oder anorganische Partikel. Histologisch findet man nicht-nekrotisierende Granulome mit Makrophagen und Epitheloidzellen umgeben von mehrkernigen Riesenzellen, vorwiegend CD4+-T-Lymphozyten und Fibroblasten. Die Sarkoidose kann asymptomatisch verlaufen, als akute (Krankheitsdauer ≤ 2 Jahre) oder chronische Sarkoidose, aber auch mit lebensbedrohlichen Komplikationen einhergehen [1, 2]. Die Sarkoidose manifestiert sich vorwiegend als Löfgren-Syndrom mit Zeichen einer (Peri) arthritis an den Sprungelenken, Erythema nodosum und bihilärer Lymphadenopathie oder mit einem Befall von Lungen, Augen, Haut und peripheren Lymphknoten [1]. Eine muskuloskelettale Beteiligung findet man bei etwa einem Viertel der Patienten und diese manifestiert sich als akute oder chronische Arthritis, Daktylitis, Achsenskelettbefall und/oder als akute, chronische oder noduläre Myopathie [3]. Therapie der Sarkoidose Da die Sarkoidose entweder spontan abheilen oder einen chronisch progredienten Verlauf nehmen kann, ist die Wahl der Therapie abhängig von der klinischen Symptomatik, den Organmanifestationen und dem klinischen Verlauf [4].
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rheuma plus 1 · 2019
Therapie der Sarkoidose – wann? So stellt sich die Frage, ab wann eine Sarkoidose behandelt werden sollte. Voraussetzungen für eine Therapie der Sarkoidose sind eine gesicherte Diagnose, ein abgeschlossenes OrganStaging zur Beurteilung des Ausmaßes der Erkrankung und von eingetretenen Organschäden und die Bestimmung von Biomarkern wie dem Anti-Converting-Enzyme (ACE), dem löslichen Interleukin-2-Rezeptor, dem Serumamyloid A und eventuell dem Neopterin. Schon 1991 wurde in einer Studie gezeigt, dass bei Patienten auch mit unbehandelter, symptomloser pulmonaler Sarkoidose in den Stadien I bis III nach einer Beobachtungszeit von 5 Jahren keine erhöhte Mortalität auftrat [5]. Auch eine asymptomatische kardiale Sarkoidose stellt keine Indikation für eine therapeutische Intervention dar [6]. Richtlinien für eine Verlaufskontrolle einer nichttherapiebedürftigen Sarkoidose existieren nicht; eine klinisch Untersuchung, ein Thorax-Röntgen, ein EKG und die Bestimmung des Serumkreatinins sowie des Serum- und Harnkalziums sollten jedoch alle 6 Monate erfolgen [1]. Sympto
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